Scania mit sattem Gewinnplus

Drittes Quartal

Die VW-Tochter Scania hat im Zeitraum von Juli bis September achtmal soviel Geld verdient wie im Vorjahreszeitraum. Die Auslieferungen des Nutzfahrzeugherstellers legten dabei um zwei Drittel zu.

Die schwedische VW-Tochter Scania hat im dritten Quartal ein kräftiges Gewinnplus eingefahren. Nach eigenen Angaben vom Montag verdiente der Nutzfahrzeugbauer zwischen Juli und September dieses Jahres 2,3 Milliarden schwedische Kronen (rund 250 Millionen Euro) - mehr als achtmal so viel wie im Vorjahreszeitraum. Auch beim Umsatz gelang den Schweden ein deutlicher Zuwachs: Mit fast 18,6 Milliarden Kronen (zwei Milliarden Euro) fielen die Erlöse unterm Strich 38 Prozent höher aus als 2009. Die Auslieferungen legten um mehr als zwei Drittel auf mehr als 15 200 Nutzfahrzeuge zu.

Scania mit Zwanzigfachem des Vorjahresertrags

Noch erfolgreicher verlief das Geschäft mit Lastwagen, Bussen und Motoren im Rückblick auf die ersten neun Monate. Nach 307 Millionen Kronen von Januar bis September 2009 erzielte Scania nun mit 6,1 Milliarden Kronen (666 Millionen Euro) beinahe das Zwanzigfache des Vorjahresertrags. Der Umsatz stieg während der ersten drei Quartale 2010 um 27 Prozent auf umgerechnet mehr als sechs Milliarden Euro.

Grund für die positiven Zahlen ist nach Einschätzung von Scania- Chef Leif Östling unter anderem die Erholung der im Krisenjahr 2009 eingebrochenen Nachfrage in Europa. Das Wachstum sei hier jedoch eher bescheiden - im Gegensatz zum asiatischen und südamerikanischen Markt. Während in Europa die Frachtpreise unter Druck blieben, kämen die Verkäufe in Brasilien auch wegen staatlicher Steuererleichterungen und niedriger Kreditzinsen weiter auf Touren.

Über eine mangelnde Auslastung der Werke kann sich die VW-Tochter nicht mehr beklagen. Der gestiegene Absatz führe zu einer besseren Auslastung der Kapazitäten, hieß es. Seit Jahresbeginn stellte Scania 1000 Zeitarbeiter ein. Vergangenes Jahr hatte der Konkurrent des Münchner Lastwagen- und Maschinenbauers MAN noch eine Vier-Tage-Woche vereinbart, um das Stammpersonal zu halten. Fast die Hälfte von Scania ist im Besitz von Volkswagen. VW ist außerdem mit knapp 30 Prozent an MAN beteiligt und dringt auf eine Zusammenarbeit zwischen den beiden Unternehmen. (dpa)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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