Risiken bei Verschmelzung VW und Porsche

VW-Chef Winterkorn

Die Verschmelzung von VW und Porsche ist mit Unsicherheiten versehen. Sollte die Fusion nicht zustande kommen, schließt VW- Chef Winterkorn auch die komplette Übernahme des operativen Geschäfts des Sportwagenbauers nicht aus.

Bei der beabsichtigten Verschmelzung von VW und Porsche gibt es finanzielle und juristische Unsicherheiten. Das Risiko liege bei 30 Prozent, dass die Fusion nicht wie geplant erfolge, sagte VW-Konzernchef Martin Winterkorn der am Montag erscheinenden «Automobilwoche». Die Autobauer arbeiteten dennoch mit Hochdruck an der Grundlagenvereinbarung. Diese müsse bis spätestens Ende 2011 umgesetzt werden. Von VW war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.

Schadensersatzklagen durch Fondgesellschaften

Neben Unklarheiten bei den steuerlichen Rahmenbedingungen einer Fusion stehe eine abschließende Bewertung drohender Schadenersatzklagen noch aus. In Deutschland haben der Zeitung zufolge Fondsgesellschaften Ansprüche auf Schadenersatz angemeldet, weil Porsche seine Übernahmepläne für VW nicht offengelegt habe. US-Hedge-Fonds legten Porsche und der Führung um Ex-Chef Wendelin Wiedeking Falschinformationen zur Last. «Unsere Juristen sind mit intensiven Prüfungen befasst», sagte Winterkorn.

Für den Fall, dass eine Fusion gar nicht zustande kommt, kündigte Winterkorn in der «Automobilwoche» an, das operative Porsche-Geschäft komplett zu erwerben. Derzeit ist VW mit 49,9 Prozent an dem Sportwagenbauer beteiligt. (dpa)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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