Rettungsplan in Gefahr

Französische Automobilindustrie

Die staatliche Unterstützung für die französischen Autobauer steht auf der Kippe. Der PSA-Chef Christian Streiff hat erhebliche Bedenken gegen die damit verbundenen strengen Auflagen.

Der französische Präsident Nicolas Sarkozy muss nach Presseinformationen seinen Hilfsplan für die Autoindustrie verschieben, weil PSA-Chef Christian Streiff dem Staat kein Einspruchsrecht bei Konzernentscheidungen einräumen will. Die für den 9. Februar geplante Vorstellung des Planes dürfte verschoben werden, schreibt die Zeitung. Gleichzeitig berichtet das Finanzblatt «La Tribune» von Versuchen zur Destabilisierung Streiffs.

PSA wehrt sich

Anders als der teilstaatliche Konzern Renault hat Europas zweitgrößter Autokonzern PSA Peugeot Citroën von Anfang an Forderungen zurückgewiesen, im Gegenzug für Staatshilfen Arbeitsplätze in Frankreich zu garantieren und bei französischen Lieferanten einzukaufen. «Christian Streiff will sich nicht verpflichten, kein Werk zu schließen», erklärten Regierungskreise dem «Figaro». Sarkozy wolle aber nicht das Risiko eingehen, dass die Autokonzerne eine neue Milliardenhilfe bekämen und wenige Tage danach Entlassungen ankündigten.

Stuhl des Konzernchefs wackelt

Auch «La Tribune» berichtet über heftige Gegenwehr von PSA gegen Auflagen des Staates für die Investitions- und Einkaufspolitik. Aus dem Wirtschaftsministerium verlaute, die PSA-Eignerfamilie Peugeot sei über Streiff uneins, heißt es. Ehemalige Rivalen Streiffs säßen jetzt an einflussreicher staatlicher Stelle. Darunter ist der frühere Citroën-Direktor Gilles Michel, der jetzt den von Sarkozy geschaffenen Strategischen Investitionsfonds leitet. PSA-Manager kritisierten, Streiff habe in der Krise keine Strategie, heißt es. Aufsichtsratschef Thierry Peugeot stehe aber weiter hinter ihm. (dpa)

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