Porsche-Werk Leipzig hofft auf Panamera

Die Produktion des Porsche Carrera GT in Leipzig endet am 6. Mai. Das Werk hofft, durch den Erfolg des Sportwagens ein Bewerbungsschreiben für die Fertigung der vierten Baureihe abgegeben zu haben.

Bei Porsche in Leipzig läuft am 6. Mai der letzte Sportwagen Carrera GT vom Band. Die limitierte Serie werde nach 1270 Stück eingestellt, sagte der Chef des Porsche-Werkes, Siegfried Bülow, der dpa am Donnerstag. Anfänglich sollten nur 1000 Carrera GT gebaut werden, wegen der großen Nachfrage seien die Planungen erhöht worden. «Damit ist der Carrera GT eine Erfolgsgeschichte. Mit dem Auto haben wir gut Geld verdient», sagte Bülow. Der Sportwagen kostet in Deutschland 452.000 Euro, in den USA 440.000 Dollar (363.816 Euro - Basispreis, ohne Mehrwertsteuer).

Keine Personalprobleme

53 Prozent der in Leipzig produzierten Carrera gingen in die USA, zwölf Prozent nach Deutschland, sieben Prozent in den Mittleren Osten. Er gilt als der weltweit meistverkaufte Sportwagen seiner Klasse. Porsche Leipzig hoffe nun auf den Zuschlag für die vierte Baureihe, den Panamera, sagte Bülow. Nach dem Ende der Carrera GT-Serie werde es am Standort Leipzig aber keine Probleme geben. «Arbeitsplätze gehen nicht verloren». Im Personalkonzept sei die Limitierung von Beginn an einkalkuliert gewesen.

Die Vergabe der Panamera-Montage nach Leipzig würde indessen eine Investition von mehr als 100 Millionen Euro und 600 weitere Jobs bedeuten. Derzeit beschäftigt Porsche in Leipzig 400 Mitarbeiter. Er sei optimistisch, dass die Entscheidung bald für Leipzig fallen werde, sagte Bülow. «Mit dem Carrera GT-Projekt haben wir uns empfohlen. Wir sind in der Lage, den Panamera zu bauen.» Das Sportcoupé Panamera kommt 2009 auf den Markt. Ob die Karosserie bei VW in Hannover gebaut wird, wollte Bülow nicht bestätigen. «Eine Entscheidung ist noch nicht gefallen.»

Cayenne-Absatz stabilisiert

In Leipzig wird derzeit der sportliche Geländewagen Cayenne montiert. Die Produktion wird zu rund 40 Prozent in Nordamerika verkauft. Nach einem leichten Rückgang in den vergangenen Monaten stabilisierte sich der Absatz im März wieder und lag mit 1099 Fahrzeugen in den USA und Kanada nur noch knapp unter dem Vorjahreswert. Seit dem Produktionsstart im Jahr 2002 wurden in Leipzig 132.000 Cayenne montiert.

Für 2006 sind etwas geringere Stückzahlen als zuvor geplant. In den Geschäftsjahren 2003/04 und 2004/05 konnte Porsche jeweils rund 40.000 Cayenne verkaufen. Ursprünglich hatte Porsche einmal 25.000 Cayenne pro Jahr bauen wollen. Porsche gilt als der profitabelste Autobauer der Welt. In den USA und Kanada legte der Absatz im ersten Quartal 2006 um 25 Prozent zu. In Deutschland verbuchte der Stuttgarter Autobauer im ersten Quartal 2006 ein Absatzplus von 15,2 Prozent.

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