«Porsche-Standorte sicherer als zuvor»

Niedersachsens-Ministerpräsident Wulff

Mit seinem Übernahmeversuch von VW habe Wendelin Wiedeking «die richtige industrielle Logik erkannt». Allerdings habe er sich am Ende verrannt, sagte Niedersachsens Ministerpräsident Wullf.

Nach dem Aus für Porsche-Chef Wendelin Wiedeking hat Niedersachsens Ministerpräsident, Christian Wulff (CDU), dazu aufgerufen, «nach vorne zu schauen». Wiedeking habe bei dem Versuch, Volkswagen zu übernehmen, «die richtige industrielle Logik erkannt», erklärte Wulff am Donnerstag in Hannover. Insofern könne er sich auch als Vater des künftigen integrierten Automobilkonzerns von Porsche und VW sehen. Am Ende habe er sich jedoch zusammen mit seinem Finanzchef Holger Härter, der den Sportwagenbauer ebenfalls verlässt, «verrannt». Porsche werde autonom mit Sitz in Stuttgart-Zuffenhausen bleiben wie Audi in Ingolstadt. «Die Porsche-Standorte sind sicherer als zuvor», versicherte Wulff.

Gesamtkonzept entscheidet

VW-Betriebsratschef Bernd Osterloh erklärte, es komme darauf an, ein industrielles und finanzielles Gesamtkonzept zu gestalten, das dem Wohl der Belegschaften von VW und Porsche diene. Nur dann habe ein gemeinsamer Automobilkonzern mit Porsche die Chance, ein Erfolgsprojekt zu werden, sagte Osterloh. Porsche-Betriebsratschef Uwe Hück, der für den Verbleib von Wiedeking an der Spitze des Unternehmens gekämpft hatte, will am Mittag zu den Arbeitern am Stammsitz sprechen. Am Mittag will auch der VW-Aufsichtsrat zusammenkommen.

Nach einer Marathonsitzung hatte der Porsche-Aufsichtsrat mitgeteilt, dass Wiedeking das Unternehmen verlassen wird. Vorausgegangen war ein monatelanger beispielloser Machtkampf um die Zukunft des hoch verschuldeten Stuttgarter Autobauers. Nachfolger von Wiedeking bei der Porsche AG soll der bisherige Produktionsvorstand Michael Macht werden. Es gilt nun als sicher, dass VW den Sportwagenbauer schrittweise übernimmt und Porsche als zehnte Marke in den VW-Konzern eingliedert wird. Porsche hatte sich mit der Übernahme von knapp 51 Prozent von VW verhoben und gut zehn Milliarden Euro Schulden angehäuft. (dpa-AFX)

Keine Beiträge vorhanden