Porsche scheffelt auch mit Motorsport Geld

Beim Sportwagenhersteller Porsche gilt die Devise, dass jeder Geschäftsbereich profitabel sein muss. Bei der steigenden Nachfrage nach fertig aufgebauten Rennboliden aus Zuffenhausen ist das selbst im Bereich Motorsport kein Problem.

Der Sportwagenhersteller Porsche bekennt sich zum Motorsport, betont dabei jedoch auch klare wirtschaftliche Prioritäten. «Porsche verdient mit Motorsport Geld», sagte Entwicklungschef Wolfgang Dürheimer mit der Nachrichtenagentur dpa. Bewusst setzt sich der kleine, aber sehr profitable Autobauer mit dem Bekenntnis zum Kundensport, vom teilweise dreistelligen Millionenaufwand der großen Autokonzern in der Formel 1 ab.

«Formel 1 eine Geldvernichtungsmaschine»

«Für den Absatz der Serienfahrzeuge ist es wichtig, dass die Kunden die enge Verbindung zum Motorsport erkennen», meint der für den Motorsport zuständige Porsche-Vorstand - deshalb favorisiert man den Breitensport. «Die Formel 1 halten wir in der aktuellen Konfiguration für eine Geldvernichtungsmaschine», betont Dürheimer. Beim Stuttgarter Sportwagenbauer sei der Motorsport nicht Teil der Marketingabteilung. «Motorsport ist integraler Bestandteil unseres Geschäftsmodells», hebt er hervor. Aber natürlich leiste der Motorsport auch einen großen Beitrag für das positive Image von Porsche.

Boliden für drei Rennserien

Getreu der Devise von Vorstandschef Wendelin Wiedeking, dass mit allen Aktivitäten Geld verdient werden muss, bietet die Zuffenhausener Sportwagenschmiede in ihrem neuen Motorsportzentrum in Weissach bei Stuttgart ihren Kunden als Basis drei Rennfahrzeuge komplett aufgebaut und zu einem festen Preis an: Als Einstiegsmodell für den Cup-Sport den 911 GT 3 für 125.000 Euro, für den ambitionierteren Langstreckensport den 911 GT3 RSR (330.000 Euro) und für den Top-Motorsport, vor allem die American Le Mans-Serie, den RS Spyder für 1,25 Millionen Euro.

Laut Dürheimer wurden im Winter allein 231 Cup-Fahrzeuge gebaut. Fünf bis sechs RS Spyder sollen 2007 gefertigt werden. Dabei gelte die strenge Devise: «Jedes Projekt muss sich rechnen», betont der Manager. Porsche sei der weltgrößte Hersteller von Rennfahrzeugen, etwa 1000 Porsche würden weltweit auf Rennstrecken unterwegs sein.

China der Markt der Zukunft

Porsche wächst derzeit besonders stark in neuen Märkten wie Russland oder China. Deshalb orientieren sich auch die motorsportlichen Aktivitäten in diese Richtung. «Wir fahren allein in China drei Rennen.» In Deutschland präsentieren die Zuffenhausener den Motorsport ab 2008 noch auf andere Weise: «Das neue Museum in Stuttgart wird auch eine ganz wesentliche Repräsentationsfläche für den Motorsport von Porsche», sagt Dürheimer. (dpa)

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