Porsche-Chef Wiedeking erwartet höheren Gewinn

Wendelin Wiedeking rechnet mit einem erneuten Rekordjahr für Porsche. Neben einem höheren Gewinn sollten auch Absatz und Umsatz neue Bestmarken erreichen.

Porsche-Chef Wendelin Wiedeking erwartet für den Stuttgarter Sportwagenbauer in diesem Geschäftsjahr einen höheren Gewinn als im Rekordjahr zuvor. Er rechne mit einem «sehr hohen Ertragsniveau», sagte Wiedeking am Montagabend bei der Fahrzeugvorstellung des neuen Cayman in Königstein bei Frankfurt.

Rekordgewinn im letzten Jahr

Im Geschäftsjahr 2004/05 (31. Juli) hatte Porsche den Rekordgewinn von 1,24 Milliarden Euro eingefahren. Wiedeking bekräftigte, dass auch beim Absatz und Umsatz neue Bestmarken erreicht würden.

Der Vorstandschef der Dr.Ing h.c.F. Porsche AG wiederholte seine Prognose, dass der Sportwagenbauer im Ende Juli ablaufenden Geschäftsjahr 2005/06 deutlich mehr als 90 000 Fahrzeuge absetzen werde. «Ob wir erstmals die 100.000-Marke knacken werden, ist für aber uns kein Thema», betonte der Automanager. Es komme nicht darauf an, ob Porsche diese Hürde in diesem oder dem kommenden Geschäftsjahr nehmen werde. Für ihn gelte: «Rendite geht vor Stückzahlen.»

«Rendite vor Stückzahlen»

Er erwarte den nächsten großen Sprung bei den Verkaufszahlen ohnehin erst in drei Jahren, wenn das neue viertürige Sportcoupé Panamera auf den Markt kommen werde. Er gehe von einem Absatz von mindestens 20.000 Einheiten aus - «vielleicht auch ein paar mehr», sagte Wiedeking. «Auf jeden Fall wird die Modellpalette von Porsche damit auf eine noch breitere Basis gestellt und das Unternehmen dadurch noch robuster gegenüber Schwankungen auf den internationalen Absatzmärkten. Porsche hatte in den ersten zehn Monaten den Fahrzeugabsatz um 14,2 Prozent auf 79.564 Einheiten gesteigert. Der Umsatz war per Ende Mai auf 5,96 Milliarden Euro (plus 15,3 Prozent) geklettert.

Wiedeking betonte, dass sich Porsche derzeit nicht damit befasse, nach dem Panamera als vierter Baureihe eine fünfte Modellreihe ins Auge zu fassen. «Wir müssen erst unsere Hausaufgaben machen und können dann schauen, was wir noch in Zukunft machen werden.» Der Panamera, von dem in Kürze die ersten Prototypen fertig seien, binde zur Zeit alle Kräfte der Entwickler.

Rückläufiger Cayenne-Absatz erwartet

Zum rückläufigen Absatz des sportlichen Geländewagens Cayenne (in zehn Monaten minus 16,3 Prozent) meinte der Porsche-Chef, dass dies im vierten Produktionsjahr erwartet sei - man liege voll in der Planung. Es komme darauf an, die Modellzyklen der einzelnen Baureihen eng zu verzahnen, um weiter ein gutes Ergebnis halten zu können.

Außerdem verkaufe sich der Cayenne in aufstrebenden Märkten wie China oder Russland sehr gut. Dort werde das Wachstum lediglich durch den noch zu erfolgenden Aufbau weiterer Porschezentren gebremst. In China wird Porsche den Absatz im laufenden Geschäftsjahr von 500 auf 1200 Autos mehr als verdoppeln.

In Königstein stellte Wiedeking ein Jahr nach der Markteinführung des Cayman S eine schwächere Version des Sportwagens mit 245 PS vor. 2006/2007 erwarte er einen Cayman-Absatz von etwa 15.000 Fahrzeugen. Porsche erreiche mit dem Mittelmotor-Coupé einen deutlich jüngere Kundschaft, die zudem meist von anderen Autoherstellern wechsele.

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