Pit-Stop zieht mangelhafte Filter zurück

Die Werkstattkette Pit-Stop hat die vom KBA zurückgezogenen Partikelfilter aus dem Sortiment genommen. Hersteller Bosal will bald ein neues Modell anbieten.

Die Werkstattkette Pit-Stop hat nach eigenen Angaben am Montag von der Rücknahme der Betriebsgenehmigungen für bestimmte Rußpartikelfilter erfahren. «Wir haben umgehend alle Filialen aufgefordert, Partikelfilter der Firmen GAT und Tenneco/Walker an die Hersteller zurückzuschicken», sagte der Produktbeauftragte Matthias Böhm am Donnerstag in Heusenstamm bei Offenbach der dpa. Die Briefe seien am Dienstag bei den Filialen eingetroffen. Seither würden keine Produkte dieser Hersteller mehr verkauft. Von den Firmen Bosal und Ernst-Apparatebau vertreibe Pit- Stop keine Filter.

Klage der DUH

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hatte berichtet, dass Pit-Stop nach einer in der ersten Wochenhälfte durchgeführten Umfrage in 10 von 15 befragten Betrieben weiterhin die mangelhaften Filter anbiete. Böhm sagte, die Anfrage müsse am Montag eingegangen sein.

Zugleich habe die DUH von einem Skandal gesprochen und der Bundesregierung den Vorwurf der Vertuschung vorgeworfen. Das Verwaltungsgericht Dessau werde an diesem Freitag über eine «Untätigkeitsklage» der Umweltorganisation entscheiden. Das Umweltbundesamt halte «auf Weisung des Bundesumweltministeriums» wichtige Information weiterhin unter Verschluss, sagte DUH- Hauptgeschäftsführer Jürgen Resch.

Knackpunkt Austausch

Pit-Stop erwarte nun, dass Bundesminister Wolfgang Tiefensee (SPD) klärt, wie es weiter geht. «Wir können die Filter nicht im Alleingang austauschen, sonst lehnen die Hersteller den Regress ab», sagte Böhm.

Zugleich kündigte der Filterhersteller Bosal Deutschland GmbH für seinen vom Markt genommenen Nachrüst-Rußpartikelfilter kurzfristig ein neues Modell an. In einer am Donnerstag verbreiteten Unternehmensmitteilung hieß es, Bosal habe bereits vor Wochen entschieden, den Verkauf der Diesel-Oxikatfilter einzustellen. Als Grund wurden unterschiedliche Interpretationen der Prüfnormen genannt. Die Betriebserlaubnis für das alte Modell sei bereits an das Kraftfahrt-Bundesamt zurückgegeben worden.

Bosal Deutschland hat nach eigenen Angaben etwa 8000 Filter dieses Modells gebaut. Davon lägen noch etwa 4500 bei Händlern und würden zurückgeordert. Das alte Modell sei zwar zugelassen gewesen und reduziere die Partikelbelastung erheblich, dennoch wolle man den Autobesitzern eine Möglichkeit einräumen, den bisherigen Diesel- Oxikatfilter zu gegebener Zeit gegen das neue Modell auszutauschen. (dpa)

Vorheriger ArtikelSpießerauto als Kultobjekt
Nächster ArtikelStromern für Obama

Keine Beiträge vorhanden