Opel-Mutter GM auf schneller Talfahrt

Globaler Absatz fällt weiter

General Motors hat in den ersten neun Monaten fast sechs Prozent weniger Fahrzeuge hergestellt. Auch Opel kann den Abschwung nicht mehr abfedern.

Der notleidende Opel-Mutterkonzern General Motors (GM) rast auf seiner Absatz-Talfahrt immer schneller in die Tiefe. Der US-Autobauer verkaufte in den ersten neun Monaten weltweit 6,66 Millionen Wagen und damit fast sechs Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Im dritten Quartal stürzte der Absatz zuletzt um 11,4 Prozent auf 2,11 Millionen Stück ab, wie GM am Mittwoch in Detroit mitteilte. Opel fährt wegen der Folgen der Finanzkrise inzwischen auch im Rückwärtsgang und kann den Konzernabsatz nicht mehr aufpolieren.

Auch europäischer Markt schwach

GM verhandelt gerade mit dem drittgrößten US-Autobauer Chrysler über eine Fusion zum nach Absatzzahlen weltgrößten Hersteller. Den langjährigen Spitzenplatz verlor GM vor kurzem an den Erzrivalen Toyota. Der Vorsprung von Toyota vergrößerte sich zuletzt, allerdings mussten auch die Japaner im vergangenen Quartal erstmals seit sieben Jahren einen Absatzrückgang um vier Prozent auf 2,23 Millionen Fahrzeuge hinnehmen.

Der Europa-Absatz von GM mit der Hauptmarke Opel sank zwischen Januar und September um zwei Prozent auf 1,62 Millionen Fahrzeuge. Im dritten Quartal allein lag das Minus allerdings bei 12,3 Prozent. Das Wachstum in Osteuropa konnte die Einbrüche auf den westeuropäischen Märkten nicht ausgleichen.

Stilllegung und Jobabbau

Wegen der Probleme stehen bei Opel in Europa zeitweise die Bänder still, GM schließt in den USA zudem Fabriken und baut massiv Stellen ab. GM fuhr in den vergangenen Jahren Milliardenverluste ein. Bei der in den nächsten Wochen anstehenden Vorlage der Ergebnisse für das dritte Quartal werden neue enorme Löcher erwartet.

Bei ihren Fusionsgesprächen suchen GM und Chrysler laut US-Medien unter Hochdruck nach Staatshilfen. Neben erhofften Milliardensummen für das Autogeschäft werde auch für die Finanztochter GMAC staatliche Unterstützung über das Banken-Rettungspaket der USA angestrebt, berichtete das «Wall Street Journal» am Mittwoch. Chrysler-Mehrheitseigner ist der US-Finanzinvestor Cerberus. Der deutsche Daimler-Konzern verhandelt gerade mit Cerberus über den Verkauf seines Restanteils an Chrysler von knapp 20 Prozent. (dpa)

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