Opel konzentriert sich auf Europa

Opel räumt in Japan das Feld. Der Autobauer aus Rüsselsheim will sich nach den starken Absatzverlusten in Asien in Zukunft dem europäischen Markt verstärkt zuwenden.

Der Autobauer Opel stellt zum Jahresende den Verkauf in Japan ein. «Die Domäne von Opel ist Europa - und dort wollen wir weiter wachsen», sagte ein Opel-Sprecher am Mittwoch in Rüsselsheim und bestätigte damit einen Bericht des «Handelsblatts». Die Konzernmutter General Motors (GM) werde sich auf den internationalen Märkten auf den Vertrieb der Marken Chevrolet, Cadillac und Saab konzentrieren. «In der Definition von GM ist Opel keine Weltmarke mehr.» Der Opel-Absatz in Japan sei im vergangenen Jahr mit knapp 1800 Autos «minimal» und verlustträchtig gewesen. In Spitzenzeiten habe der Absatz bei rund 30.000 Wagen gelegen.

Betriebsrat: Absolute Fehlentscheidung

Der Betriebsrat kritisierte den Schritt als «absolute Fehlentscheidung». Auch in Indien habe Opel vor zwei Monaten den Verkauf eingestellt. «Diese Entscheidung ist absolut falsch. In beiden Ländern hat die Marke mit ihrem deutschen Ingenieurwissen eine hohe Reputation», sagte der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Klaus Franz.

Franz forderte, den Opel-Astra auch in den USA zu verkaufen. Bislang hat GM in Amerika den US-Marken den Vorzug gegeben und den Opel-Export mit Hinweis auf Kosten, Wechselkursprobleme und den schwierigen Markt abgelehnt. Die GM-Tochter Saturn hat sich kürzlich aber den Fahrzeugnamen Astra vom US-Patentamt schützen lassen. Nach Medienberichten soll der Astra ab Anfang 2007 unter dem Markennamen Saturn in den USA dem VW Golf Paroli bieten. «Eine endgültige Entscheidung steht noch aus», sagte ein Unternehmenssprecher.

Weiterer Stellenabbau befürchtet

Die Neuordnung der Marken und des Vertriebs geschieht unter dem Druck der Krise beim weltgrößten Autobauer GM, der unter Überkapazitäten und Absatzproblemen leidet. Im Europageschäft hat GM bereits im vergangenen Jahr 9500 Stellen abgebaut, weitere könnten folgen. Der Betriebsrat hat nach eigenen Angaben Gespräche mit dem Management aufgenommen, um die Streichung einer Schicht im Bochumer Astra-Werk abzuwenden. Grund ist, dass zum Ende des Produktzyklus eine sinkenden Nachfrage erwartet wird.

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