Nissan verdient etwas weniger

Erstmals musste Carlos Ghosn einen sinkenden Nettoertrag beim japanischen Autohersteller Nissan verkünden. Das Geschäft auf dem heimischen Markt sowie in den USA läuft nicht mehr ganz so gut.

Der japanische Renault-Partner Nissan hat im Geschäftsjahr 2006/07 (31. März) erstmals seit Jahren weniger verdient als im Vorjahr. Wie der Autobauer am Donnerstag bekannt gab, sank der Nettoertrag angesichts schleppender Verkäufe auf den wichtigen heimischen und US-amerikanischen Märkten um 11,1 Prozent auf 460,8 Milliarden Yen (2,8 Milliarden Euro). Es war der erste Gewinnrückgang seit 2000, als Carlos Ghosn die Führung des Konzerns übernahm. Der operative Ertrag sank um 10,9 Prozent auf 776,9 Milliarden Yen bei einem um 11 Prozent gestiegenen Umsatz von 10,5 Billionen Yen. «2007 wird ein besseres Jahr für Nissan», sagte Ghosn.

Nur noch die Nummer drei

Der Konzern war im vergangenen Jahr vom Konkurrenten Honda als Japans zweitgrößter Autobauer nach Toyota in punkto Absatz abgelöst worden. Nissan verkaufte im Berichtsjahr weltweit rund 3,5 Millionen Autos. Damit sank der Absatz angesichts eines Mangels an neuen Modellen zum Vorjahr um 2,4 Prozent. Auf Nissans wichtigstem Markt, den USA, verkaufte der Konzern mit gut einer Million Autos vier Prozent weniger. In Japan sank der Absatz um 12,1 Prozent auf 740.000 Autos, während der Verkauf in Europa mit 540 000 Autos in etwa stagnierte.

Ghosn, der Nissan auf spektakuläre Weise vor der nahen Pleite rettete und auf die Erfolgsspur lenkte, wies auf eine Reihe von Maßnahmen hin, um die Ertragslage wieder zu verbessern. Dazu gehört ein Programm für den freiwilligen Vorruhestand und eine Umstrukturierung des Händlernetzes in Japan. Für das laufende Geschäftsjahr veranschlagt Nissan, an dem der französische Renault-Konzern zu 44 Prozent beteiligt ist, einen Nettogewinn von 480 Milliarden Yen und einen Umsatz von 10,3 Billionen Yen. Der operative Gewinn soll sich auf 800 Milliarden Yen belaufen. Global will Nissan 3,7 Millionen Autos verkaufen, ein Plus von 6,2 Prozent. (dpa)

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