Neuzulassungen steigen weiter

Trotz Wegfall der Abwrackprämie

Neuzulassungen steigen weiter
Der Skoda Fabia © Foto: Skoda

Der Autoabsatz in Deutschland nimmt wieder Fahrt auf. Im September sind die Verkäufe trotz dem Ende der Abwrackprämie um gut 20 Prozent angestiegen.

Auch nach dem Auslaufen der Abwrackprämie legt der Autoabsatz in Deutschland weiter zu. Die Zahl der Neuzulassungen sei im September um rund 20 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gewachsen, teilte der Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK) am Freitag in Bad Homburg auf Anfrage mit. Auch gegenüber dem Vormonat August gebe es ein deutliches Plus. Damit seien in den ersten neun Monaten 2009 weit über 20 Prozent mehr Neuwagen zugelassen worden als im Vorjahreszeitraum.

Folgeeffekt der Prämie

«Im September wächst der Absatz nach Ferienende immer und zudem wirkt sich die Prämie noch positiv aus», sagte ein Verbandssprecher. So hätten viele Käufer ein Auto bestellt und den Prämienantrag eingereicht, das Auto sei aber noch nicht ausgeliefert. Der Markt stehe wegen dieses Folgeeffekts nicht schlecht da, auch wenn die Händler bereits über wegbrechende Verkäufe nach dem Ende Prämie klagten. Die genauen Neuzulassungszahlen gibt der Verband der Automobilindustrie (VDA) am Mittag bekannt.

Die «Bild»-Zeitung (Freitag) berichtete, dass die Autohändler in Deutschland über einen massiven Absatzeinbruch klagten. Das Blatt meldete unter Berufung auf den Bundesverband freier Kfz-Händler (BVfK), der Neuwagenverkauf sei im September um rund 50 Prozent gegenüber dem Vormonat zurückgegangen. Der BVfK-Vorsitzende Ansgar Klein sagte der Zeitung: «Der Absatz liegt rund die Hälfte niedriger als im August. Wir haben ein absolutes Nachfrageloch bei kleinen und preiswerten Autos.»

Unbedeutende Händlergruppe

Automobil-Experte Ferdinand Dudenhöffer von der Universität Duisburg-Essen wies die Zahlen zu angeblichen Verkaufseinbrüchen im Neuwagenmarkt zurück. «Freie Kfz-Händler sind eine unbedeutende Händlergruppe, die für deutlich weniger als 5 Prozent der verkauften Neuwagen stehen und überwiegend das Geschäft mit Parallel-Importen aus EU-Ländern und Gebrauchtwagen betreiben.»

Insbesondere der aktuelle Rückgang der Rabatte im deutschen Automarkt zeige, dass der Rückgang der Auftragseingänge bisher weniger dramatisch sei als von den freien Händlern wahrgenommen. «Allerdings rechnen wir in den kommenden Monaten mit einem deutlichen Rückgang der Auftragseingänge, die insbesondere im Frühjahr eine neue Rabattschlacht im deutschen Automarkt auslösen», sagte Dudenhöffer.

Die Abwrackprämie war am 2. September ausgelaufen. Mit dem Betrag von insgesamt fünf Milliarden Euro hatte die Bundesregierung den Kauf von zwei Millionen Neu- und Jahreswagen bezuschusst. (dpa)



Keine Beiträge vorhanden