Massiver Stellenabbau bei BMW

Der bayerische Autobauer BMW will im kommenden Jahr tausende Stellen abbauen. Betroffen davon ist vor allem der Standort Deutschland. Betriebsbedingte Kündigungen soll es nicht geben.

Der Autobauer BMW streicht im kommenden Jahr trotz eines Rekordabsatzes tausende von Arbeitsplätzen. Der Großteil der Stellen soll in Deutschland abgebaut werden. Der Stellenabbau ist Teil des milliardenschweren Sparprogramms, mit dem der Autobauer seinen jahrelangen Margenverfall stoppen will. «Betriebsbedingte Kündigungen sind derzeit nicht geplant», sagte ein BMW-Sprecher am Freitag in München. Der Konzern bestätigte, dass mehrere tausend Arbeitsplätze wegfallen. In Branchenkreisen wurde eine Zahl von 8000 Stellen als «nicht unplausibel» bezeichnet. Damit wurde ein Bericht des «Spiegel» bestätigt.

Vor allem Leiharbeiter

Betroffen seien vor allem Leiharbeiter, betonte der Konzern. Ihr Anteil ist vor allem im Leipziger Werk besonders hoch. Auch in der Stammbelegschaft sind aber größere Einschnitte geplant. Derzeit hat BMW gut 107 .00 eigene Beschäftigte. BMW steuert auch in diesem Jahr auf einen Rekordabsatz und - bereinigt um einen Sondereffekt - auch auf einen Rekordgewinn zu.

Bei der Umsatzrendite ist der Konzern aber hinter andere Premiumhersteller zurückgefallen. Daher hatte der neue Konzernchef Norbert Reithofer angekündigt, dass in den nächsten Jahren insgesamt sechs Milliarden Euro eingespart werden sollen. Die IG Metall nannte den angekündigten Stellenabbau bei BMW «nicht überraschend». Da BMW zudem im nächsten Jahr unter anderem beim 7er die Produktion umstelle, sei es nicht ungewöhnlich, dass die Zahl der Leiharbeiter reduziert werde.

Sozialverträglicher Abbau

Angesichts von Beschäftigungssicherungs-Vereinbarungen will BMW die Stellen sozialverträglich abbauen. Neben der Reduzierung der Zahl der Leiharbeiter ist unter anderem geplant, freiwerdende Stellen nicht neu zu besetzen. Zudem sollen Abfindungsangebote gemacht werden. Dennoch ist die Ankündigung für BMW ungewöhnlich. Jahrelang hatte der Konzern die Zahl der Beschäftigten stabil gehalten oder neue Stellen geschaffen.

BMW will in diesem Jahr den um einen Sondereffekt bereinigten Rekordgewinn des Vorjahres übertreffen. Dies bedeutet, dass der Konzern vor Steuern mindestens 3,75 Milliarden Euro verdienen will. Auch beim Absatz läuft es gut. In den ersten elf Monaten steigerte die Gruppe die Zahl der Auslieferungen um gut acht Prozent auf gut 1,3 Millionen Auslieferungen. Damit wurden fast so viele Autos verkauft wie im gesamten Vorjahr. Im Gesamtjahr werden Absatzrekorde bei allen drei Konzernmarken (BMW, Mini, Rolls-Royce) erwartet. Die Umsatzrendite vor Steuern lag aber zuletzt mit Werten unter sechs Prozent weit von den Zielen entfernt. Verantwortlich dafür waren unter anderem der starke Euro und die hohen Rohstoffpreise. (dpa)

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