Leichter Optimismus in der Flaute

US-Automarkt

Einige US-Autobauer sehen den Mai schon als Trendwende. Dabei mussten sie im Mai noch Absatzeinbrüche von 30 Prozent verkraften.

Die Flaute am US-Automarkt hält an. Auch wenn einige Autobauer den Mai bereits als besten Monats des Jahres feierten, mussten sie immer noch Absatzeinbrüche um die 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verkraften. Das geht aus Berichten der Hersteller vom Dienstag hervor. So verkaufte der insolvente US- Autobauer General Motors (GM) mit 191.875 Autos auf seinem Heimatmarkt 29,6 Prozent weniger als im Mai 2008, aber doch 19.000 mehr als im April. Das sei in diesem Jahr die beste monatliche Absatzentwicklung gewesen, teilte der um das Überleben kämpfende Autobauer mit. Auch die deutschen Autobauer kamen aus dem Absatztief nicht heraus, auch wenn die Erholungssignale deutlicher werden.

Straffer Zeitplan für GM

Der einst weltgrößte Autohersteller GM hatte am Montag Insolvenz beantragt. Das Insolvenzgericht legte bei einer ersten Anhörung bereits einen straffen Zeitplan fest. Trotz des Verfahrens hält GM an seinen Produktionsplänen fest. So sollen im zweiten Quartal (April bis Juni) nach wie vor 390.000 Autos gebaut werden nach 834 000 vor einem Jahr - und das obwohl auch die Konkurrenz weiterhin unter der Absatzflaute leidet.

Konkurrent Ford verkaufte im Mai mit 161 531 gut 24 Prozent weniger Autos als im Vorjahr. Der japanische Autobauer Toyota musste in den USA einen Absatzeinbruch von 38,4 Prozent auf 152 583 Fahrzeuge verkraften. Der Absatz des insolventen Autoherstellers Chrysler brach sogar um knapp die Hälfte auf 79 010 Fahrzeuge ein.

Einbrüche bei Daimler

Daimler verkaufte im Mai in den USA mit 16.303 Autos etwas mehr als ein Drittel weniger als im Vorjahr. Auch BMW verbuchte einen Absatzeinbruch von rund 28 Prozent auf 22.993 Fahrzeuge. Selbst die Kleinwagenmarken Mini und Smart wurden inzwischen von der Automüdigkeit der US-Amerikaner erfasst. So schrumpfte der smart- Absatz um mehr als die Hälfte von 2695 auf 1169 Einheiten. Daimler hatte die Kleinwagenmarke erst zu Beginn des vergangenen Jahres in den USA eingeführt, der smart war dort teilweise euphorisch aufgenommen worden. In der BMW-Gruppe sank der Absatz der Marke Mini in den USA um 27 Prozent auf 4610 Autos.

Volkswagen schlug sich verglichen mit der Konkurrenz erneut vergleichsweise wacker und verkaufte mit 19.568 nur 12,4 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Ähnlich schlug sich die VW- Tochter Audi mit einem Absatzminus von 12,1 Prozent. Der Sportwagenbauer Porsche setzte in Nordamerika mit 2140 Neuwagen 29 Prozent weniger Fahrzeuge ab.

Porsche verkaufte nach eigenen Angaben im Mai in Nordamerika 2140 Neufahrzeuge, zugleich der beste Monat des Jahres. Im Vergleich zum Vorjahreswert entspricht das aber noch einem Rückgang von insgesamt knapp 29 Prozent. Die meistverkaufte Baureihe in Nordamerika ist nach wie vor der Cayenne. Der sportliche Geländewagen wurde im Mai an 918 Kunden ausgeliefert, das sind rund 26 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. (dpa/AG)

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