Leichte Anzeichen einer Besserung

US-Automarkt

Der US-Automarkt ist im März erneut eingebrochen. Dennoch sehen die Hersteller eine Belebung der Nachfrage. Von den Einbrüchen am härtesten getroffen wurde erneutb der Opel-Mutterkonzern GM.

Trotz erneut trostloser Absatzzahlen sehen einige Autobauer erste Hoffnungsschimmer im schwer gebeutelten US-Markt. Die Verkäufe brachen im März im Vergleich zum Vorjahresmonat zwar ein weiteres Mal um 20 bis 45 Prozent ein. Selbst die krisengeschüttelte Opel-Mutter General Motors (GM) sprach jedoch von einer Belebung der Nachfrage zum Monatsende. Auch BMW sieht erste Anzeichen für eine Besserung.

GM am härtesten getroffen

Den am Abgrund stehenden GM-Konzern traf es erneut am härtesten. Die Verkäufe stürzten nach Angaben vom Mittwoch im Jahresvergleich um 45 Prozent auf 156.380 Fahrzeuge ab. Die Zahl illustriert den dramatischen Niedergang der US-Branche. Vor zwei Jahren hatte GM noch mehr als 365 000 Wagen in Amerika abgesetzt. Im März 2005 - vor dem drastischen Ölpreisanstieg infolge des Hurrikans Katrina - waren es sogar gut 426.000 Fahrzeuge gewesen.

GM hängt bereits am Tropf der US-Regierung und bekam zu Wochenbeginn eine letzte Frist von 60 Tagen eingeräumt, um einen radikalen Rettungsplan vorzulegen. Derzeit machen Spekulationen über eine «Blitz-Insolvenz» die Runde, mit der eine Sanierung beschleunigt werden solle.

Minus 39 Prozent bei Chrysler

Beim ebenfalls notleidenden Konkurrenten Chrysler fiel der Absatz um 39 Prozent auf 101 001 Fahrzeuge. Die ehemalige Daimler-Tochter freute sich dennoch, dass die Verkäufe erstmals seit September 2008 in einem Monat die Marke von 100 000 Wagen überschritten hätten. Die US-Regierung betrachtet Chrysler als nicht eigenständig überlebensfähig und macht weitere Milliardenhilfen von einer Partnerschaft mit dem Fiat-Konzern abhängig.

Ford - der einzige der drei großen US-Autobauer, der noch ohne staatliche Hilfe auskommt - erlitt im Vergleich zum März 2007 einen Absatzeinbruch von 41 Prozent auf 131 500 Fahrzeuge. Die Verkäufe der Geländewagen fielen im ersten Quartal um zwei Drittel.

Alle drei US-Hersteller und auch die meisten ausländischen Konkurrenten hatten versucht, die Verkäufe mit weiteren Rabatten anzuheizen. Gerade erst kündigten Ford und GM den Kunden zudem als Kaufanreiz neue Finanzierungsaktionen und zusätzliche Absicherungen bei Jobverlust an. Der japanische Branchenprimus Toyota, der in den vergangenen Jahren die US-Konkurrenz das Fürchten gelehrt hatte, sackte um 37 Prozent auf knapp 133 000 Wagen ab.

Die deutschen Autobauer verbuchten verglichen damit deutlich geringere Absatzrückgänge - sie haben allerdings auch viel kleinere Marktanteile. Bei Volkswagen gab es im Vergleich zum März 2007 ein Minus von 20 Prozent auf 15.720 Fahrzeuge. Die 2300 Verkäufe beim neue Passat-Coupé CC wertete das Unternehmen als Erfolg. Beim in den USA wichtigsten Modell, dem Jetta, gab es ein Minus von mehr als 14 Prozent auf knapp 7400 Autos.

Auch Audi mit Rückgängen

Der Audi A5 Foto: AG/Mertens

Bei Daimler fiel der Absatz der Pkw-Sparte im Jahresvergleich um 23 Prozent auf rund 17 350 Fahrzeuge. BMW verbuchte ein Minus von 23 Prozent auf 21 125 Autos. Wie schon in den vergangenen Monaten war der Absatzrückgang beim Kleinwagen MINI etwas schwächer als bei der Kernmarke. Nordamerika-Chef Jim O'Donnell sah erste Anzeichen einer Besserung. Im Premium-Segment sei man im März und auch über das gesamte erste Quartal Marktführer gewesen.

Die Volkswagen-Tochter Audi erlitt einen Rückgang um 19,4 Prozent auf 6 433 Fahrzeuge. Ein Lichtblick waren die Verkäufe des A5, die um knapp 42 Prozent zulegten. Der Sportwagen TT und der A4 wurde dagegen massiv weniger nachgefragt. Der Porsche-Absatz fiel im Vergleich zum März 2007 um 27 Prozent auf 1921 Wagen. Der Sportwagenbauer verwies aber auf ein Absatzplus von 15 Prozent im Vergleich zum Februar. (dpa)

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