Kfz-Gewerbe hofft auf Autofrühling

März verkaufsstärkster Monat

Das Kfz-Gewerbe strahlt Zuversicht aus. Nach dem schwachen vergangenen Jahr hofft der Verband dank guter Ansätze auf eine Gesundung in 2008.

Nach dem mageren Jahr 2007 wächst im deutschen Kfz-Gewerbe die Zuversicht. «Flankiert von allgemein positiven Wachstumsprognosen für den Privatkonsum im Binnenmarkt hofft das Kfz- Gewerbe auf den Autofrühling», sagte Verbands-Präsident Robert Rademacher am Dienstag in München. Der Januar und der Februar seien gut gelaufen. Allerdings wisse man in der Branche traditionell erst im März, dem Monat mit den höchsten Verkaufszahlen, wohin die Reise geht. Ein Risiko sei vor allem die «unsägliche Klimadiskussion».

Besorgnis erregende Entwicklungen

Im vergangenen Jahr kam die Branche mit einem blauen Auge davon. Der Gesamtumsatz des Kraftfahrzeuggewerbes sank um 1,1 Prozent auf 129,7 Milliarden Euro. «Es hätte durchaus noch schlimmer kommen können», sagte Rademacher. Geholfen hätten Preissteigerungen bei Neuwagen und Gebrauchtfahrzeugen sowie bei den Stundensätzen in den Werkstätten. Derzeit kostet die Werkstattstunde dem Verband zufolge im Schnitt 65 Euro. Dabei gebe es aber je nach Standort und Marke eine Bandbreite zwischen 45 und 120 Euro.

Von einem Krisenjahr wollte Rademacher laut Redetext zwar nicht sprechen. Es gebe aber Besorgnis erregende Entwicklungen. «Im Neuwagenhandel haben vermutlich zwei Drittel aller Handelshäuser rote Zahlen geschrieben.» Im Branchenschnitt werde gerade noch eine Umsatzrendite von 0,3 Prozent verdient. Der Verband kritisierte insbesondere die Hersteller-Direktgeschäfte. Eine Million Neuwagen seien am Handel vorbei verkauft worden.

Unverständnis über Premiumhersteller

Zudem gebe es eine Flut von Marketing- und Abverkaufsaktionen. «Besonders unverständlich ist, dass dies auch verschiedene Premium- Hersteller gemacht haben, die eigentlich ein allerhöchstes Interesse daran haben müssten, dass ihre Produkte nicht verhökert werden.» Allerdings müssten sich die Händler auch an die eigene Nase fassen. «So ist es nicht nachvollziehbar, dass auch bei knappen, neuen Modellen trotz langer Lieferzeiten hohe Nachlässe eingeräumt werden.» (dpa)

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