Karmann prüft Schließung des Werkzeugbaus

Käufer gesucht

Karmann sucht einen Käufer für die Werkzeugbau-Sparte. Sollte sich kein Interessent finden, müsste der Cabrio-Spezialist rund 250 Mitarbeiter entlassen.

Der krisengeschüttelte Osnabrücker Cabrio- Spezialist Karmann prüft die Schließung eines weiteren Geschäftsbereichs. Das Unternehmen suche nach einem Käufer für die Werkzeugbau-Sparte, sagte am Freitag ein Karmann-Sprecher und bestätigte damit einen entsprechenden Bericht der «Neuen Osnabrücker Zeitung». Finde sich kein Käufer, drohe die Schließung der Sparte, hieß es. Betroffen wären 250 Mitarbeiter. Diese Zahl wollte der Karmann-Sprecher nicht bestätigen.

Nicht mehr profitabel

Die Geschäftsführung hatte in den vergangenen Tagen die betroffenen Mitarbeiter über die Entwicklung informiert. Hintergrund sind die Schwierigkeiten, Nachfolgeaufträge für den Fahrzeugbau zu finden. Die Fahrzeugbau-Abteilung des Unternehmens war in der Vergangenheit der wichtigste Abnehmer der im eigenen Haus hergestellten Werkzeuge. Obwohl Karmann Verhandlungen mit Automobilherstellern führe, seien bislang noch keine Nachfolgeaufträge für die im Herbst 2009 auslaufende Produktion des Mercedes CLK in Sicht, sagte der Unternehmenssprecher. Im Frühjahr 2009 soll im Werk im westfälischen Rheine die Produktion des Audi-A4- Cabrios enden. Karmann hatte bereits im Herbst vergangenen Jahres die Streichung von 1770 Stellen an beiden Standorten bekanntgegeben.

Karmann schließe nicht aus, dass es Interessenten gebe, die den Werkzeugbau erhalten könnten, hieß es. Allerdings seien ohne Partner die Margen in dem Geschäft zu klein, um den Bereich zu halten. Laut Zeitung sind in den vergangenen Jahren Verluste in einer hohen zweistelligen Millionenhöhe aufgelaufen. (dpa)

Keine Beiträge vorhanden