Hyundai baut neues Werk in Tschechien

Der koreanische Autohersteller Hyundai zieht in Tschechien ein neues Werk hoch. Die Regierung in Prag will für die notwendige Infrastruktur sorgen.

Der südkoreanische Autohersteller Hyundai hat am Mittwoch in der tschechischen Stadt Nosovice mit dem Bau eines Werks mit einem Investitionsvolumen von einer Milliarde Euro begonnen. Das Unternehmen schaffe dort 3500 Arbeitsplätze sowie bis zu 5000 Arbeitsplätze bei Zulieferern in der strukturschwachen Mährisch-Schlesischen Region, sagte ein Regierungssprecher. Hyundai und das Schwesterunternehmen Kia wollen in zwei Werken in Tschechien und der benachbarten Slowakei ab 2009 jährlich 600.000 Autos bauen. Kia betreibt im rund 80 Kilometer entfernten nordslowakischen Zilina ein Werk mit 2300 Arbeitnehmern.

Steuererleichterungen

Dem Projekt in Nosovice waren fast zwei Jahre lange Verhandlungen vorausgegangen. Im Gegenzug zu den Investitionen wolle Tschechien dem Unternehmen einen Teil der Steuern erlassen und beim Ausbau der Infrastruktur helfen, hieß es. Zusätzlich erhalten Haushalte in der Nähe des Werks nach Beschwerden von Umweltschützern einmalig je 3500 Euro «zur Kompensierung erschwerter Lebensbedingungen». Die Arbeitslosenquote in der Region liegt bei rund zwölf Prozent.

Der Probebetrieb im nordmährischen Nosovice soll nach Worten eines Firmensprechers in der zweiten Hälfte des Jahres 2008 aufgenommen werden, die Serienproduktion im ersten Quartal 2009. Der Bau stand nach einem Schmiergeldskandal bei Hyundai im vergangenen Jahr auf der Kippe. Gegen Hyundai-Chef Chung Mong Koo läuft ein Strafverfahren. Er soll Firmengelder von rund 83 Millionen Euro abgezweigt haben, um schwarze Kassen für Regierungsbeamte und Politiker anzulegen. Ungeachtet des Vorwurfes, den Chung zurückweist, nahm der Südkoreaner an der Zeremonie in Nosovice teil. (dpa)



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