Höhere Steuer macht Herstellern zu schaffen

Die deutschen Autohersteller haben noch immer an der neuen Mehrwertsteuer in Höhe von 19 Prozent zu knabbern. Das Geschäft im Inland gestaltet sich auch weiterhin äußerst schwierig.

Die deutsche Autoindustrie leidet immer noch unter der Mehrwertsteuererhöhung zum Jahresbeginn. Im April sank die Zahl der Neuzulassungen binnen Jahresfrist um sieben Prozent auf 265.000 Wagen, teilte der Verband der Automobilindustrie (VDA) in Frankfurt mit. In den ersten vier Monaten des Jahres blieb der Absatz rund neun Prozent unter dem Vorjahr - das entspricht laut VDA etwa den 100.000 Autos, die im Vorfeld der Mehrwertsteuer-Erhöhung bereits 2006 verkauft wurden. Das Auslaufen einiger Rabatte und die Kaufzurückhaltung der Verbraucher bremsten den Absatz. Die Autoindustrie konnte den Rückgang im Inland aber durch die starke Auslandsnachfrage ausgleichen.

Trendwende erwartet

Für das Gesamtjahr ist die Branche aber noch optimistisch. Der Mehrwertsteuereffekt werde nun auslaufen, und der konjunkturelle Aufschwung werde im weiteren Jahresverlauf den Konsum in Deutschland und damit auch die Nachfrage nach Autos ankurbeln. «Dazu sollte auch die erfreuliche Verbesserung auf dem Arbeitsmarkt beitragen», schrieb der VDA. An seiner Absatzprognose von 3,3 Millionen Autos nach 3,47 Millionen im Vorjahr hält der Verband daher fest. Allerdings hatte die Industrie ihr Ziel bereits Anfang März leicht nach unten korrigiert. Damit würde der deutsche Automarkt 2007 erstmals seit drei Jahren wieder schrumpfen.

Wegen der Absatzdelle in Deutschland blieben die Aufträge aus dem Inland im April drei Prozent unter Vorjahr, in den ersten vier Monaten sogar um sieben Prozent. Dagegen kam ein kräftiger Orderschub aus dem Ausland mit plus elf Prozent.

Export brummt

Der Export läuft laut VDA weiter auf vollen Touren und trägt die Autokonjunktur. Mit 335 000 exportierten Fahrzeugen lag die Ausfuhr im April arbeitstäglich bereinigt um 8 Prozent über dem Vorjahresergebnis. Trotz des starken Euro lieferten die deutschen Hersteller seit Jahresbeginn zwölf Prozent mehr Autos ins Ausland. Entsprechend legte die Produktion im April um zehn Prozent auf 451.000 Wagen zu. In den ersten vier Monaten stieg die Produktion um acht Prozent. Der Export sei ein wichtiger Ausgleich, um die Beschäftigung zu stabilisieren und die rund 750.000 Stellen zu erhalten, schrieb der Verband. (dpa)

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