Harte Forderung an Opel-Mitarbeiter

Magna

Bei einer möglichen Übernahme durch Magna kommen auf die Opel-Mitarbeiter schwere Zeiten zu. Bisher wurden die Forderungen des österreichisch-kanadischen Unternehmens aber abgelehnt.

Der mögliche Opel-Investor Magna stellt harte Forderungen an die Arbeitnehmer des angeschlagenen Autoherstellers. Der österreichisch-kanadische Zulieferer verlange unter anderem eine Leiharbeiterquote von bis zu 30 Prozent in den Werken, den Abbau von 10.000 Arbeitsplätzen und den Verzicht auf Urlaubsgeld, erklärte der NRW-Bezirksvorsitzende der IG Metall, Oliver Burkhard am Dienstag in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur dpa in Frankfurt. Diese in der vergangenen Woche vorgestellten Forderungen würden vom europäischen Gesamtbetriebsrat zum jetzigen Zeitpunkt abgelehnt.

Konzept wird trotzdem favorisiert

Dies habe aber nichts damit zu tun, dass die Gewerkschaft nach wie vor das strategische Gesamtkonzept von Magna favorisiere, erklärte Burkhard. Erst nach einer Einigung mit dem ehemaligen Mutterkonzern und weiteren Opel-Minderheitseigner General Motors (GM) könne über die Magna-Forderungen verhandelt werden. Er erwarte sehr harte Verhandlungen mit jedem möglichen Investor, meinte der Gewerkschafter. Dies sei tägliches Geschäft für die Gewerkschaft.

Wie sein Frankfurter Bezirkskollege Armin Schild hielt Burkhard dem Berliner Wirtschaftsministerium gezielte Indiskretionen vor. «Da ist viel Störfeuer auf der Zielgeraden der Verhandlungen zwischen GM und Magna.» Auch Teile des GM-Managements würden lieber mit dem Finanzinvestor RHJ International abschließen. Die Opel-Arbeitnehmer müssten Angst haben, dass RHJ nach schmerzhaften Einschnitten «New Opel» am Schluss an GM zurückgebe. Dann wäre nichts erreicht.

Kein Freifahrtschein

Er stelle nicht das Gesamtkonzept von Magna infrage, sagte Burkhard. Die Gewerkschaft könne dem Investor aber auch keinen Freifahrtschein über den möglichen Arbeitnehmerbeitrag ausstellen. «Wir werden uns auch bei den Belegschaften an dem messen lassen, was wir vorher ausgemacht haben.» Dazu gehöre der Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen, der sozialverträgliche Abbau von Arbeitsplätzen und der Erhalt aller Werke. (dpa)

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