Haltlose Berichte

Entsorger bezweifeln massiven Abwrack-Missbrauch

Die Verschrottungsbranche hat Berichte über Missbräuche bei der Abwrackprämie zurückgewiesen. Unterstützung erhielt der Verband vom baden-württembergischen Innenministerium.

Die Verschrottungs-Branche wehrt sich gegen den Vorwurf des massiven Missbrauchs der Abwrackprämie. Entsprechende Berichte seien haltlos, erklärte der Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung (bvse) am Donnerstag in Bonn.

200 «Zufallsfunde»

Der Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK) vermutet, dass hochgerechnet bis zu 50.000 Fahrzeuge, die eigentlich verschrottet werden sollten, illegal weiterverkauft und zum Beispiel nach Afrika und Osteuropa verschoben würden. Die Schätzung beruhe auf rund 200 «Zufallsfunden» in der Hafenstadt Hamburg und in Baden-Württemberg, sagte der stellvertretende BDK-Bundesvorsitzende Wilfried Albishausen am Donnerstag im ARD-«Morgenmagazin». Mit der illegalen Ausfuhr sei für organisierte Banden leicht Geld zu verdienen, da das Entdeckungsrisiko gering sei, sagte Albishausen.

Auch das baden-württembergische Innenministerium konnte die Angaben am Donnerstag nicht bestätigen. Die Polizeibehörden rätselten, woher die Zahlen kämen, sagte eine Sprecherin. Der Entsorgungsverband bvse kritisierte, die Zahlen seien «ohne substanzielle Belege in die Welt gesetzt». Nur zertifizierte Demontagebetriebe dürften Verwertungsnachweise ausstellen. Sie garantierten die gesetzlich vorgeschriebene Verwertung. Einzelne «schwarze Schafe» brächten die sauber arbeitende Branche in Misskredit. Sollte es handfeste Verdachtsmomente gegen Firmen geben, wären Strafverfahren der richtige Weg. (dpa)

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