Führungswechsel bei Seat

Seit längerem wird über Absatzschwäche und mögliche Konsequenzen bei der spanischen VW-Tochter spekuliert. Jetzt räumt Seat-Chef Andreas Schleef seinen Posten.

Bei der spanischen VW-Tochter Seat, die seit längerer Zeit wegen Problemen beim Absatz unter Druck steht, gibt es einen Führungswechsel. Andreas Schleef kündigte am Donnerstag sein Ausscheiden zum 30. September an. Sein Nachfolger soll Audi-Einkaufsvorstand Erich Schmitt werden, wie Audi mitteilte.

Letzte Jahre Absatzprobleme

In den vergangenen Jahren hatte Seat mit Absatzproblemen zu kämpfen. Die jährlichen Auslieferungen gingen von einst etwa 500.000 auf 422.000 im Jahr 2005 zurück. Vor rund einem Jahr war sogar spekuliert worden, VW erwäge eine Trennung von der Marke, falls das Geschäft nicht anziehe. Von Beginn dieses Jahres bis Ende August stieg der Absatz um 4,1 Prozent auf gut 290.000 Fahrzeuge, wie ein Sprecher am Donnerstag sagte. Getragen wird das Plus vor allem von den um 6,1 Prozent gestiegenen Exporten, während der Absatz im spanischen Markt nur geringfügig gewachsen ist. Vor allem verkauften sich die Modelle Ibiza und Leon.

Seat hatte im vergangenen Jahr die Kapazitäten dem niedrigeren Absatz-Niveau angepasst. Dabei wurden 965 Stellen gestrichen. Ursprünglich sollte es um mehr als 1300 Stellen gehen. Die Verhandlungen wurden mehrfach von Arbeitsniederlegungen der Seat- Mitarbeiter begleitet. 2005 schloss Seat erstmals seit zehn Jahren mit roten Zahlen ab.

Verlust eingefahren

Der Verlust betrug 62 Millionen Euro nach einem Gewinn von 145 Millionen Euro 2004. Der Umsatz sank um 10,1 Prozent auf 5,27 Milliarden Euro. Nach Vorlage der Zahlen im Februar hatte es Spekulation über eine Ablösung Schleefs gegeben, die jedoch umgehend dementiert wurden. Ende 2005 investierte VW rund 700 Millionen Euro in Seat.

Die Aufsichtsräte von Audi und Seat dankten Schleef für «sein herausragendes persönliches Engagement» bei der Stärkung und Neuausrichtung der spanischen Tochtermarke. Der spanische Hersteller ist im VW-Konzern an die Audi-Gruppe angebunden.

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