Franz warnt vor Schwarzmalerei

Opel-Gesamtbetriebsratschef

Klaus Franz glaubt nicht an ein schnelles Ende der Krise. Allerdings pocht der Opel-Gesamtbetriebsratschef auf klare Zusagen seitens des Arbeitgebers.

Der Gesamtbetriebsratschef des Autobauers Opel, Klaus Franz, glaubt nicht an ein schnelles Ende der Krise, warnt aber vor Schwarzmalerei. Seriös lasse sich derzeit nur die Auftragslage im Januar voraussagen, sagte Franz am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur dpa, ohne Zahlen für die Tochter des angeschlagenen US-Autokonzerns General Motors (GM) nennen zu wollen.

Spekulationen schüren Verunsicherung

«Ich glaube nicht, dass wir schon wieder in der Aufstiegsphase sind.» Franz warnte jedoch davor, Ängste zu schüren: «Ich halte es für absolut falsch, wenn in der jetzigen Situation von Management oder Arbeitnehmerseite spekuliert wird - das schürt die Verunsicherung noch.» Er betonte: «Wir haben eine klare Zusage: Keine Entlassungen, keine Werksschließungen bis zum 31. Dezember 2010.»

Der Betriebsratschef des Bochumer Opel-Werkes, Rainer Einenkel, sagte der «Rheinischen Post»: «Wir werden im nächsten Jahr in den europäischen Astra-Werken die Produktion um 20 bis 30 Prozent zurückfahren.» In Bochum bauen 6000 Mitarbeiter neben dem Astra auch den Zafira. Ein Opel-Sprecher in Rüsselsheim konnte die Zahlen auf dpa-Anfrage nicht bestätigen. Er verwies auf die Ankündigung des Unternehmens, die Produktion insgesamt um mindestens zehn Prozent zu kürzen.

Verschiedene Modelle möglich

Als Reaktion auf die Absatzkrise wird bei der GM-Tochter nach Angaben von Franz unter anderem über Arbeitszeitverkürzung mit Teillohnausgleich und Kurzarbeit diskutiert. Opel produziert in Deutschland außer an seinem Stammsitz Rüsselsheim in Bochum, Eisenach und Kaiserslautern. Einenkel sagte der Zeitung: «Im Gespräch sind entweder der Wegfall der Nachtschicht in Bochum, 70 Tage Kurzarbeit im kommenden Jahr oder eine Reduktion der Wochenarbeitszeit von 35 auf 30 Stunden ohne Lohnausgleich.»

In den USA wollten indes am Donnerstag die Chefs von GM, Ford und Chrysler ihre Sanierungspläne erläutern. Die drei Autokonzerne hoffen auf neue Staatskredite von insgesamt 34 Milliarden Dollar (27 Mrd Euro). In Deutschland bereitet sich Opel schon seit Mitte November auf eine mögliche Insolvenz der Konzernmutter vor und bat für diesen Fall um staatliche Bürgschaften von mindestens einer Milliarde Euro. Die Bundesregierung will bis Weihnachten darüber entscheiden. (dpa)

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