Fiat beendet Krisenjahre

Fiat hat dank neuer Modelle die verlustreichen Jahre beendet. Mit einem Billig-Auto soll zudem auf dem asiatischen Markt der Gewinn gesteigert werden.

Der Fiat-Konzern hat im vergangenen Jahr die Wende in seiner Autosparte geschafft. Nach mehreren Krisenjahren habe Fiat Auto 2006 dank neuer Modelle ein operatives Ergebnis von 441 Millionen Euro erzielt, teilte das italienische Unternehmen am Donnerstag mit. Im Vorjahr gab es noch einen Verlust von 209 Millionen Euro. Der Spartenumsatz stieg um 20,2 Prozent auf 25,58 Milliarden Euro. Gleichzeitig wurde bekannt, dass der Konzern 2008 mit einem Billig-Auto auf dem asiatischen Markt den Durchbruch schaffen will.

Neuer Hoffnungsträger Bravo

Der Kleinwagen, der 2200 Dollar (1690 Euro) kosten soll, werde der indische Partner Tata bauen, berichtete die Zeitung «La Repubblica». Zudem setzt die Gruppe große Hoffnungen in den neuen Fiat Bravo, der in der kommenden Woche in Rom präsentiert wird. Der Konzern rechne mit einem jährlichen Verkauf von 120.000 Stück, erklärte Markenchef Luca De Meo.

Fiat Auto steigerte im vergangenen Jahr den Absatz um 16,7 Prozent auf 1,98 Millionen Fahrzeuge. Allein im vierten Quartal 2006 konnte die Autosparte den Gewinn nahezu verfünffachen: Das operative Ergebnis stieg von 21 auf 95 Millionen Euro. Der Umsatz stieg um 15 Prozent auf 6,4 Milliarden Euro. Dabei habe Fiat vor allem von den guten Absatzzahlen des Grande Punto und des Panda sowie der neuen Modelle Sedici und Panda Cross profitiert, hieß es. Der Grande Punto gilt als Schlüssel für die Wende in der Autosparte. Einige Branchenexperten hatten zugleich auch kritisiert, dass Fiat zu sehr von dem Erfolg eines Modells abhänge. Die Nobelmarken Ferrari und Maserati, die ebenfalls zum Konzern gehören, weisen ihre Ergebnisse getrennt von Fiat Auto aus.

Erstmals seit 2002 wieder Dividende

Erstmals seit 2002 will Fiat den Aktionären für 2006 wieder eine Dividende zahlen. Es werden 0,155 Euro je Aktie vorgeschlagen, teilte das Turiner Traditionshaus mit.

Der Gewinn des gesamten Fiat-Konzerns ging 2006 unterdessen um knapp ein Fünftel auf 1,06 Milliarden Euro zurück. Im Vorjahr war er unter anderem durch Sonderposten aufgebläht worden. Der Konzernumsatz legte um 11,4 Prozent auf 51,8 Milliarden Euro zu.

Große Ziele bis 2010

Die Netto-Verschuldung der Gruppe ging um 1,4 Milliarden Euro auf knapp 1,8 Milliarden Euro zurück - «trotz der Rückkaufs von 28,6 Prozent der Ferrari-Anteile für 893 Millionen Euro», betonte die Gruppe. Durch ehrgeizige Wachstumspläne wolle Fiat bis 2010 «auch auf internationaler Ebene wieder die Rolle eines großen Industrieunternehmens einnehmen», sagte Fiat-Chef Sergio Marchionne. (dpa)

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