Fiat 500 startet in den USA

130 Händler bieten Kleinstwagen an

130 Chrysler-Händler in den USA nehmen ab sofort die Bestellungen für den Fiat 500 entgegen. Der Kleinstwagen kommt in den Staaten zu einem Zeitpunkt auf den Markt, in dem das Benzin wieder besonders günstig ist.

Die Rückkehr von Fiat auf den US-Markt ist in trockenen Tüchern. Der Kleinwagen Fiat 500, der den Weg für den italienischen Autobauer frei machen soll, geht zuerst bei 130 Händler im gesamten Land an den Start. Sie nehmen ab sofort Bestellungen entgegen. Die Fiat-Schwestermarke Chrysler veröffentlichte am Mittwoch die komplette Liste der Händler. Das kompakte Auto im Retrodesign soll eine Lücke im Chrysler-Modellprogramm schließen und an die zwischenzeitlichen Erfolge des konkurrierenden Mini aus dem Hause BMW anknüpfen.

Fiat fünfte Marke im Konzernverbund

Fiat ist die fünfte Marke im Konzernverbund neben Chrysler, Dodge, Jeep und den Ram-Trucks. Viele Experten bezweifeln aber, dass die kleinen Autos italienischer Bauart bei den US-Kunden ankommen. Denn die stehen eher auf riesige Geländewagen, Pick-up-Trucks und Limousinen.

Der Kleinwagen-Boom aus Zeiten hoher Spritpreise ist abgeflaut, seitdem Benzin wieder billig ist. Der Liter kostet in den USA umgerechnet etwa ein Viertel des deutschen Preises. Die Mini-Verkäufe schrumpfen kontinuierlich; der Absatz des Mercedes-Zweisitzers Smart ist sogar regelrecht eingebrochen. Chrysler-Händler hatten sich im Vorfeld zudem über die Konditionen für den Fiat-Vertrieb beschwert. So war eine der Auflagen, extra Verkaufsräume einzurichten. Das geht ins Geld - und nach dem Krisenjahr 2009 mit der Chrysler-Beinahepleite sind viele Händler blank.

Fiat kontrolliert Chrysler nach dessen überstandener Insolvenz. Der Italiener Sergio Marchionne führt beide Unternehmen in Personalunion. Die Verkaufszahlen steigen seit einigen Monaten wieder, bislang hat Chrysler aber noch kein Geld verdient. Ein Rückgriff auf Fiat-Technik soll das Blatt wenden. Der Fiat 500 rollt im mexikanischen Chrysler-Werk Toluca vom Band. Der für US-Verhältnisse winzige 1,4-Liter-Motor wird im Chrysler-Werk Dundee im US-Bundesstaat Michigan produziert. (dpa/tmn)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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