Erneutes Spitzentreffen

GM und Magna

In der GM-Zentrale kommt es zu einem erneuten Treffen mit dem Opel-Interessenten Magna. Eine Präferenz für den Zulieferer könne daraus aber nicht abgeleitet werden.

Im Verhandlungspoker um Opel kommt es an diesem Donnerstag in den USA zu einem erneuten Spitzentreffen von General Motors (GM) und dem kanadisch-österreichischen Zulieferer Magna. Dies erfuhr die dpa aus Verhandlungskreisen, die damit einen Bericht der «Bild»-Zeitung bestätigten. An dem Gespräch in der GM-Zentrale in Detroit soll neben GM-Vorstandschef Fritz Henderson und Magna-Vizechef Siegfried Wolf erstmals auch der Vorstandschef der russischen Sberbank, German Gref, teilnehmen.

Letzte offene Fragen

Bei dem Treffen gehe es um Details und die Klärung von letzten offenen Fragen, sagte eine mit den Verhandlungen vertraute Person. Wolf sei seit gestern in den USA. Eine Präferenz für Magna könne aus dem Treffen aber nicht geschlossen werden, da unklar sei, ob es nicht auch eine Zusammenkunft von GM und dem Mitbewerber RHJI gebe, hieß es. Laut «Bild»-Bericht geht es bei dem Treffen auch um das gegenseitige Kennenlernen.

Die russische Staatsbank bietet zusammen mit Magna für Opel und wurde von den Amerikanern lange Zeit kritisch gesehen. Positiver hatte sich GM immer über das zweite Opel-Angebot des Finanzinvestors RHJI geäußert. Teile des GM-Managements sind für RHJI, weil der Investor eine enge Zusammenarbeit von Opel mit der Ex-Konzernmutter plant und ein späterer Verkauf an GM möglich wäre. Bund, Länder und die Opel-Belegschaft wünschen sich aber Magna als Opel-Käufer, weil der Autozulieferer weniger Arbeitsplätze in Deutschland abbauen würde und ein industrielles Konzept für Opel hat.

Rasche Empfehlung erwartet

Der Verwaltungsrat von GM soll nach Angaben des deutschen Wirtschaftsministeriums voraussichtlich am Donnerstagabend oder Freitag zusammenkommen und könnte dort eine Empfehlung für einen der beiden Bieter aussprechen. Aus GM-Kreisen verlautete, die Sitzung finde am Freitag statt. General Motors wollte das nicht bestätigen. Das letzte Wort in dem sich seit Monaten hinziehenden Verkaufsprozess hat aber die Opel-Treuhand, in der Bund, Länder und GM sitzen.

Am Mittwoch war bekanntgeworden, dass Bund und Länder von beiden Bietern im Falle eines Einstiegs den Einsatz von mehr Eigenkapital fordern. Bedingung für eine staatliche Absicherung des Geschäfts sei eine Eigenkapitalquote von zehn Prozent gemessen an den beantragten Bürgschaften, hieß es aus Verhandlungskreisen. Nach den vorliegenden unterschriftsreifen Angeboten erfüllen weder Magna noch RHJI die Eigenkapital-Vorgabe, beide Bieter signalisierten aber bereits Flexibilität in der Frage. (dpa)

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