Einigkeit über Investor

Porsche-Führung zu Spitzentreffen

Porsche kann auf neue Geldquellen aus dem mittleren Osten hoffen. Zudem scheint es auch zwischen VW und dem Sportwagenbauer gewisse Einigkeiten zu geben.

Porsche-Chef Wendelin Wiedeking ist am Mittwoch zu einem Spitzentreffen mit Baden-Württembergs Ministerpräsidenten Günther Oettinger (CDU) zusammengetroffen. Nach dpa-Informationen ging es bei dem Treffen in Stuttgart um Unterstützung des Landes für den hoch verschuldeten Sportwagenbauer. Neben Wiedeking saß auf Porsche-Seite Finanzchef Holger Härter am Tisch. Für das Land waren auch Staatsminister Wolfgang Reinhart und Finanzminister Willi Stächele (beide CDU) sowie Wirtschaftsminister Ernst Pfister (FDP) bei dem Gespräch dabei.

Piech gibt Widerstand auf

Die schwierige Finanzsituation von Porsche gilt als ein Knackpunkt bei den Verhandlungen über ein Zusammengehen mit VW. Nach vielen Streitigkeiten hatten die Aufsichtsratsvorsitzenden von Volkswagen und Porsche, Ferdinand Piëch und Wolfgang Porsche, am Dienstagabend erklärt, dass die Autobauer gemeinsam am Ziel eines integrierten Automobilkonzerns festhalten und weiter darüber verhandeln wollen.

Um den Schuldenberg von neun Milliarden Euro loszuwerden, sucht Wiedeking auch nach einem finanzstarken Investor. VW-Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch hat laut Porsche seinen Widerstand gegen den Plan aufgegeben, dass Porsche mit einem Investor seine finanzielle Schieflage in den Griff bekommt. Die Familien Porsche und Piëch stünden geschlossen hinter diesem Vorhaben, bestätigte ein Porsche-Sprecher am Mittwoch einen Bericht von Focus Online. Porsche-Miteigentümer Piëch hatte bislang dem möglichen Einstieg eines Investors zur Lösung der Porsche-Finanzprobleme eine Absage erteilt: «Ich kann mir keine guten Bedingungen für VW und Porsche erwarten, wenn da ein Dritter dazukommt.»

Unterstützung aus dem Ländle

Ein Investor könnte sich aber über eine Kapitalerhöhung an Porsche beteiligen, er könnte dem Sportwagenbauer auch VW-Aktien oder Optionen abnehmen. Dies könnte dem Autobauer Milliarden einbringen. Nach Informationen aus Konzernkreisen soll der Investor aus dem arabischen Raum kommen. Spekuliert wird zudem, dass sich Porsche um einen Kredit von der staatlichen Förderbank KfW bemüht. Auch eine Landesbürgschaft ist noch nicht ausgeschlossen.

Einzelheiten aus dem Gespräch der Porsche-Spitze mit dem Regierungschef wurden zunächst nicht bekannt. Oettinger hatte jedoch bereits am Dienstag versichert, den Sportwagenbauer unterstützen zu wollen: «Wir werden alles tun, was uns rechtlich und wirtschaftlich möglich ist, um eine starke Entwicklung von Porsche in Baden- Württemberg zu erreichen.» (dpa)

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