Für den Automobilexperten Ferdinand Dudenhöffer war der Gang in die Insolvenz für Saab unvermeidbar. Ein Zusammengehen mit Opel mache für ihn aber keinen Sinn, wie er der Autogazette sagte.
Der Automobilexperte Ferdinand Dudenhöffer hat den Insolvenzantrag der schwedischen Automarke Saab als unvermeidbar bezeichnet. «Es war ein Schritt, der nicht mehr zu vermeiden war. Es gab niemanden mehr, der Saab noch Geld geben wollte», sagte Dudenhöffer am Freitag der Autogazette.
Kein Zusammenschluss mit Opel
Spekulationen über ein mögliches Zusammengehen mit Opel bezeichnete Dudenhöffer als absurd. «Eine solche Diskussion kann man auf dem Mars führen, aber nicht bei uns. Das entbehrt jeglicher Realität. Saab befindet sich in einer Struktur, die ökonomisch keine Möglichkeit zum Überleben lässt. Weder mit einem anderen Konzern noch in der Eigenständigkeit», sagte Dudenhöffer.
Dass sich ein Käufer für Saab findet, hält Dudenhöffer deshalb auch für unwahrscheinlich. «In der Form, in der Saab heute mit seinen Fabriken aufgestellt ist, wird es niemanden geben, der die Marke kauft.»
Wie Dudenhöffer sagte, sei Saab seit dem Zusammenschluss vom Mutterkonzern GM ausgehöhlt worden. «Saab war mal eine eígenständige Marke mit Turbotechnologie und weiteren Innovationen. Mittlerweile werden dort nur noch geklonte Vectras gebaut. Der Inhalt der Marke ist unter GM total kaputt gegangen.»
4000 Mitarbeiter betroffen
Der Aufsichtsrat von Saab hatte am Freitagmorgen beschlossen, einen Insolvenzanrag zu stellen. Nach Berichten schwedischer Medien gilt ein Zusammengehen mit Opel als mögliche Rettung für das Unternehmen. Von der Insolvenz sind 4000 Mitarbeiter betroffen. Im Vorjahr konnte Saab weltweit nur 94.000 Fahrzeuge absetzen können. Von der um sein Überleben kämpfenden Konzernmutter GM erhält Saab keine Zuwendungen mehr. Auch die schwedische Regierung hatte Finanzhilfen für Saab abgelehnt.
Wie GM in einer Pressemitteilung verlauten ließ, soll mit dem Insolvenzantrag für Saab der Weg in eine selbstständige Zukunft freigemacht werden. (FM)
