Deutsche Autobauer vor Durststrecke

Branchenprognose

Laut einer Prognose werden die deutschen Hersteller erst 2012 in die Spur kommen. Besonders die Volumenhersteller werden leiden, Premiumhersteller sich dagegen erholen, heißt es.

Die deutschen Autobauer müssen sich nach Einschätzung der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC auf eine längere Durststrecke einstellen. «Wir erwarten, dass die deutsche Autoindustrie insgesamt erst 2012 wieder an das Produktionsniveau vor Beginn der Krise anknüpft», sagte Harald Kayser, Leiter des Bereichs Automotive bei PricewaterhouseCoopers (PwC). Dann sei mit einer Produktion von deutlich über fünf Millionen Pkw zu rechnen. Für 2010 rechnet PwC hierzulande mit 4,8 Millionen produzierten Autos, rund 100 000 weniger als 2009.

Volumenhersteller leiden

Unter der Marktschwäche dürften nach dem Auslaufen der Abwrackprämie vor allem die Volumenhersteller leiden, heißt es in der PwC-Branchenprognose, die am Donnerstag vorgelegt wurde. In diesem Segment, so bei Klein- und Kompaktwagen, erwartet PwC 2010 einen Rückgang um 9,4 Prozent auf 2,3 Millionen Fahrzeuge. Bereits 2009 war die Produktion um 9,1 Prozent auf 2,6 Millionen Autos gesunken.

Premiummarken wie die VW-Tochter Audi sowie Mercedes und BMW dürften hingegen von der Erholung wichtiger Exportmärkte profitieren. PwC rechnet mit einem Produktionsanstieg in diesem Segment um acht Prozent auf 2,5 Millionen Fahrzeuge nach einem Rückgang um mehr als zwölf Prozent auf 2,3 Millionen Pkw im Vorjahr.

Weltweites Wachstum

Weltweit dürfte die Produktion der Studie zufolge 2010 auf 63 Millionen Pkw wachsen. Im vergangenen Jahr war die Fertigung von 66 Millionen auf 56,9 Millionen eingebrochen. Profitieren sollen davon vor allem asiatische Hersteller. Allein in China werden voraussichtlich mehr als 12 Millionen Autos gefertigt. Für Nordamerika prognostiziert PwC nach einem dramatischen Jahr mit tiefen Einschnitten eine Erholung um 1,9 Millionen auf 10,4 Millionen Pkw.

Die Autohersteller in der Europäischen Union dürften im laufenden Jahr 14,9 Millionen Autos bauen und damit lediglich 80.000 Autos mehr als im Vorjahr. Die bestehenden Überkapazitäten innerhalb der EU schätzt PwC auf rund 6,5 Millionen Pkw. (dpa)

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