DaimlerChrysler steigert Gewinn

DaimlerChrysler hat seinen Gewinn im zweiten Quartal um einen zweistelligen Prozentbereich gesteigert. Während Mercedes den Löwenanteil zum Erfolg beitrug, schrammte Chrysler knapp an den roten Zahlen vorbei.

Die Marke mit dem Stern ist auf dem Weg zu altem Glanz und hat sich nach einem schwachen Start ins Jahr zum größten Gewinnbringer bei DaimlerChrysler gemausert. Dagegen kriselt es bei Chrysler in den USA wieder. Wie der Stuttgarter Autobauer am Donnerstag berichtete, kletterte der Operating Profit der Mercedes Car Group im zweiten Quartal von 12 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum kräftig auf 807 Millionen Euro. Im ersten Quartal hatte es bei Mercedes vor allem wegen der milliardenteuren Smart-Sanierung noch einen Verlust von 678 Millionen Euro gegeben.

Rückläufige Verkaufszahlen bei Chrysler

Dagegen entwickelt sich die vom heutigen Konzernchef Dieter Zetsche sanierte US-Pkw-Sparte Chrysler erneut zum Sorgenkind. Sie schrammte knapp an den roten Zahlen vorbei und erwartet im dritten Quartal sogar einen hohen Verlust. Zetsche erwies seinem Nachfolger Tom LaSorda jedoch demonstrativ das Vertrauen: Der Kanadier bleibt für weitere fünf Jahre bis 2012 Chef der Chrysler Group, entschied der Aufsichtsrat.

Ungeachtet des Rückschlags in den USA rechnet der Autokonzern für das Gesamtjahr 2006 wie prognostiziert mit einem operativen Gewinn von über sechs Milliarden Euro (Vorjahr 5,2 Mrd Euro). Von April bis Juni stieg der Operating Profit um elf Prozent auf 1,86 Milliarden Euro und übertraf damit die Analystenerwartungen. Das Konzernergebnis stieg von 737 Millionen auf 1,81 Milliarden Euro. Dazu trugen allerdings rund 800 Millionen Euro Buchgewinn aus einem Kurssicherungsgeschäft für den geplanten Verkauf von EADS-Aktien bei.

Vorjahresergebnis verdoppelt

Im ersten Halbjahr verdoppelte sich das Konzernergebnis im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum auf 2,11 Milliarden Euro. Der Umsatz blieb im zweiten Quartal mit 38,56 Milliarden Euro unverändert, im ersten Halbjahr legte er um acht Prozent auf 75,75 Milliarden Euro zu. Die Börse honorierte die Zahlen mit einem Anstieg von zeitweise 3,7 Prozent auf 40,30 Euro je Aktie.

Der Operating Profit bei Chrysler sank drastisch von 544 Millionen Euro im zweiten Quartal 2005 auf 51 Millionen Euro. Als Grund wurden vor allem rückläufige Verkaufszahlen und die Rabattschlachten auf dem US-Markt genannt. Im dritten Quartal erwartet Chrysler wegen hoher Aufwendungen für acht neue Modelle sogar mit einem Verlust von bis zu 500 Millionen Euro. Allerdings geht die US-Pkw-Gruppe für das vierte Quartal und das Gesamtjahr von schwarzen Zahlen aus.

Mercedes steigert Absatz

Weil der Absatz der Kernmarke Mercedes-Benz gut läuft, konnte die Mercedes Car Group im ersten Halbjahr den Absatz um neun Prozent auf 607.000 Autos steigern. Weil auch das Kostensenkungsprogramm CORE weiter greife, erwarte die Gruppe in den nächsten Quartalen weitere Ergebnisverbesserungen, hieß es. «Die Mercedes Car Group liegt somit voll im Plan, die für das Jahr 2007 angestrebte Umsatzrendite von sieben Prozent zu erreichen», erklärte der Konzern. Der Gesamtkonzern erwartet 2006 einen Absatz in Vorjahreshöhe (4,8 Mio Fahrzeuge).

Der anhaltende Boom bei schweren Lastwagen sorgte dafür, dass die Truck Group ihren operativen Gewinn um 34 Prozent auf 551 Millionen Euro steigern konnte. Die Financial Services legten um zehn Prozent auf 422 Millionen Euro zu. Die Mitarbeiterzahl sank per Ende Juni um fünf Prozent auf 368.321.

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