DaimlerChrysler: Erneut Proteste gegen Stellenabbau

Mehrere hundert Beschäftigte haben erneut gegen den geplanten Stellenabbau bei DailerChrysler demonstriert. Allein in Deutschland will der Konzern bis 2008 rund 3200 Arbeitsplätze streichen.

Mitarbeiter des Automobilkonzerns DaimlerChrysler haben am Montag vor Unternehmenszentrale in Stuttgart gegen den geplanten Stellenabbau demonstriert. Konzernchef Dieter Zetsche will bis 2008 weltweit rund 6000 Arbeitsplätze im Management und in der Verwaltung streichen, davon etwa 3200 in Deutschland. Nach Betriebsratsangaben beteiligten sich rund 2500 Demonstranten an der Kundgebung der IG Metall, DaimlerChrysler sprach von maximal 800.

Wenn es bei den Verhandlungen über einen Interessenausgleich nicht zu einer Einigung komme, könne das Neue Management Modell (NMM) nicht zum 1. August in Kraft treten, sagte der Konzernbetriebsratsvorsitzende Erich Klemm. „Das neue Modell ist das größte Projekt zur Vernichtung von Arbeitsplätzen geworden, das DaimlerChrysler je gesehen hat“, sagte der Betriebsratschef der Zentrale, Jörg Spies. Am Nachmittag war noch nicht abzusehen, ob sich Unternehmensführung und Betriebsrat einigen werden.

Betriebsrat fordert: Keine Vergabe an Fremdfirmen

Der Betriebsrat fordert einen Ausschluss betriebsbedingter und Änderungskündigungen sowie den Verzicht auf die Vergabe von Aufträgen an Fremdfirmen. Außerdem müssten die Arbeitsplätze sozialverträglich abgebaut werden etwa mit Altersteilzeit, Frühpensionierungen oder Ausscheidungsvereinbarungen, sagte Klemm. Bundesweit hätten fast 17.000 Konzern-Mitarbeiter die Forderungen des Betriebsrats mit ihren Unterschriften unterstützt, sagte Klemm. Der Konzern prüfe, Jobs nach Indien, Prag oder ins thüringische Kölleda zu verlagern.

«Grundsätzlich sind wir an einer konstruktiven Lösung interessiert», sagte DaimlerChrysler-Sprecherin Marina Raptis. Änderungskündigungen seien im bestehenden Beschäftigungspakt zulässig und ein Interessenausgleich nicht erzwingbar. Sollte es nach Anrufen einer Einigungsstelle zu keiner Einigung über einen Interessenausgleich kommen, könne das Unternehmen die geplanten Maßnahmen dennoch vollziehen, hieß es aus Konzernkreisen.

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