Daimler will Bänder stillstehen lassen

Zwangspause wegen Umsatzeinbruchs

Einem Zeitungsbericht zufolge muss der Konzern zu drastischen Maßnahmen greifen und die Produktion komplett aussetzen. Chef Zetsche hatte die Situation kürzlich erst als dramatisch bezeichnet.

Der Stuttgarter Autohersteller Daimler will nach Informationen der «Frankfurter Allgemeinem Sonntagszeitung» wegen des drastischen Einbruchs der Nachfrage für fünf Wochen die Produktion einstellen. Die Zeitung beruft sich auf einen Konzernsprecher.

Das Unternehmen wollte die Zwangspause, die laut Zeitung Mitte Dezember beginnen soll, auf Nachfrage am Sonntag aber nicht kommentieren. Zudem ist laut «Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung» am 12. Dezember eine Inventur geplant. Die Daimler-Beschäftigten nähmen die Arbeit somit erst am 12. Januar wieder auf, heißt es.

Auch Opel drosselt Produktion

Zuvor hatte bereits der Autobauer Opel seine Produktion gedrosselt. Auch BMW will wegen der schwindenden Nachfrage weniger Fahrzeuge bauen. Ebenso fahren die VW-Töchter Seat und Skoda ihre Produktion zurück.

Daimler hatte erst vor wenigen Tagen angekündigt, seine Ziele für 2008 erneut massiv zurückzufahren und einen konsequenten Sparkurs zu fahren. Im dritten Quartal war der Ertrag des Premiumherstellers vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 1,9 Milliarden im Vorjahr auf 648 Millionen Euro gesunken.

Fallender Umsatz

Der Umsatz fiel laut Daimler um sieben Prozent auf 23,8 Milliarden Euro. Die Situation sei dramatisch, hatte Konzernchef Dieter Zetsche betont und eine weitere Drosselung der Produktion nicht ausgeschlossen.

Schon Anfang August hatte Daimler angekündigt, wegen der schwächelnden Autokonjunktur Schichten oder immer wieder einzelne Produktionstage in mehreren deutschen Werken sowie im US-Werk Tuscaloosa zu streichen. Bei den Einzelvereinbarungen mit den Werken war auch bereits die Möglichkeit erörtert worden, die Weihnachtsferien zu verlängern. (dpa)

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