Daimler drosselt massiv die Produktion

Konsequenz aus schleppendem Absatz

Die schwächelnde Autokonjunktur führt nun zu einer Drosselung der Produktion in den deutschen Daimler-Werken. In den kommenden vier Monaten sollen 40.000 Autos weniger gebaut werden.

Der Autobauer Daimler drosselt in immer mehr deutschen Werken seine Produktion. Bislang gibt es wegen der schwächelnden Autokonjunktur Vereinbarungen für die Streichung von Schichten in den Werken Sindelfingen, Untertürkheim und Bremen sowie im US-Werk Tuscaloosa. In den kommenden Tagen werde entschieden, an welchen deutschen Standorten insgesamt wie lange die Bänder bis zum Jahresende stillstehen werden, sagte ein Unternehmenssprecher am Mittwoch in Stuttgart. Um hohe Lagerbestände zu vermeiden, sollen in den Werken bei Bedarf immer wieder Schichten oder einzelne Produktionstage gestrichen werden.

Gewinnziele verfehlt

Im Werk in Rastatt soll zwar auch weniger gearbeitet, aber keine extra Betriebsvereinbarung über die Produktionsdrosselung abgeschlossen werden, erklärte der Sprecher. Weitere ausländische Standorte sollen nicht von den Plänen betroffen sein. Vorstandschef- Chef Dieter Zetsche hatte vergangene Woche eingeräumt, dass der Autobauer seine Gewinnziele verfehlen und als Konsequenz aus der negativen Entwicklung an den Automärkten die Produktion drosseln werde.

Im Zulieferwerk Untertürkheim muss nach Informationen der «Stuttgarter Zeitung» mangels Nachfrage insbesondere die Herstellung von V6- und V8-Motoren zurückgefahren werden. Der Autobauer werde den Ausstoß in den kommenden vier Monaten um mehr als 40.000 Fahrzeuge senken. Daimler wollte diese Angaben nicht kommentieren. Der Sprecher bekräftigte jedoch das Absatzziel der Stuttgarter für 2008, den Vorjahreswert (2,1 Mio Fahrzeuge) zu übertreffen.

Im Bremer Mercedes-Werk soll die Sportwagen-Produktion zurückgefahren werden. Geplant sei eine zweiwöchige Zwangspause während der Herbstferien in dem Bundesland, sagte der stellvertretende Betriebsratschef des Werks, Jürgen Coors. Betroffen von dem vorübergehenden Produktionsstopp für die Modelle SL und SLK sind rund 1.200 der mehr als 10.000 Mitarbeiter. Nach Angaben von Coors sind die Gespräche mit der Unternehmensleitung weitgehend abgeschlossen. «Das Grundgerüst steht, es ist alles klar.»

Im US-Werk in Tuscaloosa im US-Bundesstaat Alabama baut Daimler seine sportlichen Geländewagen mit den Modellen M-, und GL-Klasse sowie die Großraumlimousine R-Klasse. In Sindelfingen werden die C-, E- und S- Klasse gefertigt. (dpa)

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