Conti könnte bald Schaeffler führen

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Der Rollentausch in der Automobilindustrie wird immer beliebter. Nach den Spekulationen zwischen VW und Porsche kann es auch im Zuliefererbereich einen Führungswechsel geben.

Im Ringen um eine gemeinsame Zukunft der Autozulieferer Continental und Schaeffler wird nun laut Medienberichten intensiv über einen Zusammenschluss der beiden Konzerne unter der operativen Führung von Continental diskutiert. Sowohl die kreditgebenden Banken als auch die Politik favorisierten diese Lösung, berichtet unter anderem die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» am Freitag.

Gesamtkonzept fehlt

Der Konzern mit dann gut 33 Milliarden Euro Umsatz und mehr als 200.000 Beschäftigten bliebe börsennotiert. Die Familie Schaeffler, die gerade erst Continental kreditfinanziert gekauft, sich dabei aber übernommen hat, könnte als Ankeraktionär engagiert bleiben. Die Banken würden Kredite in eine direkte Beteiligung an dem Konzern umwandeln und könnten auf eine Wertsteigerung ihres Engagements in der Zukunft hoffen. Beide Konzerne sind zusammen mit mehr als 20 Milliarden Euro verschuldet.

Conti-Chef Karl-Thomas Neumann hatte auf der Hauptversammlung am Donnerstag gesagt: «Leider ist auch heute noch nicht klar, in welcher Konstellation die Continental AG und die Schaeffler Gruppe künftig kooperieren werden.» Es fehle ein Gesamtkonzept. Dieses wolle er innerhalb von maximal 100 Tagen vorlegen. Dann werde geklärt, ob Conti die Gummisparte abstoßen werde oder nicht. Jedoch ist die Ankündigung auch in Bezug auf die Fusionspläne mit Schaeffler zu verstehen. «Eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten ist machbar», sagte Neumann. (dpa)

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