BMW verschmäht Karmann

BMW lässt seinen Mini-Geländewagen in Österreich fertigen. Damit ist die Hoffnung von rund 1770 Mitarbeitern auf eine Zukunft bei Karmann weiter gesunken.

Der Autobauer BMW will den neuen Geländewagen auf Basis des Mini beim österreichischen Anbieter Magna Steyr und nicht bei Karmann fertigen lassen. Damit ist die Hoffnung für die 1770 vom Verlust ihres Arbeitsplatzes bedrohten Karmann- Mitarbeiter auf Weiterbeschäftigung gesunken.

«Durch die Auftragsfertigung bei Magna Steyr halten wir unser Netzwerk atmungsfähig und richten die Kapazitäten optimal auf die Markterfordernisse aus. Außerdem können wir das neue Fahrzeug so schnellstmöglich auf den Markt bringen», sagte Frank-Peter Arndt, Produktionsvorstand der BMW AG. Man sei sowohl mit Karmann als auch mit Magna im Gespräch gewesen. Letztendlich fiel die Entscheidung zu Gunsten Magna Steyr. Die BMW Group sieht in den Österreichern einen bewährten Partner, der bereits erfolgreich den BMW X3 produziert, heißt es in einer Mitteilung von BMW.

Wulff kritisiert Entscheidung

Der Karmann-Betriebsrat hatte in der vergangenen Woche in einem Aushang an alle Mitarbeiter erklärt, die Geschäftsführung verhandele mit einem Autokonzern über einen Großauftrag, der eine Auslastung von bis zu fünf Jahren bringen könne. Der Mini-Geländewagen unter der Werksbezeichnung «Colorado» soll ab 2010 gebaut werden. Nach «FAZ»- Informationen könnten jedes Jahr 40.000 Fahrzeuge vom Band laufen.

Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) sagte der Zeitung, es sei unverständlich, dass der Auftrag angesichts der Flexibilität der Gewerkschaften nicht nach Niedersachsen gehe. Auch die IG Metall übte scharfe Kritik am Münchner Autobauer: BMW habe mit den Hoffnungen von Menschen gespielt, bei denen es um Existenzen gehe, sagte Hartmut Riemann am Mittwoch in Osnabrück. (dpa)

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