BMW – schwer erwischt

Automobilabsatz

Verloren haben fast alle Hersteller in den letzten Monaten. Aber die raue See der Absatzkrise kennt auch ein paar Gewinner, die ihren Marktanteil verbessern konnten.

Der Autoabsatz in Europa ist wegen der Verschärfung der Wirtschaftskrise im November so stark eingebrochen wie seit neun Jahren nicht mehr. Die Zahl der Pkw-Neuzulassungen sank im Vergleich zum Vorjahresmonat um gut ein Viertel auf 932.537, wie der europäische Branchenverband ACEA in Brüssel mitteilte. Es war der siebte monatliche Rückgang in Folge. Von Januar bis November wurden knapp 13,8 Millionen neue Autos zugelassen - 7,1 Prozent weniger als in den ersten elf Monaten 2007. Die deutschen Autobauer erlitten kräftige Rückgänge. Selbst Kleinwagen konnten sich dem Negativ-Trend nicht mehr entziehen - einige Luxusmarken verbuchten dagegen stabile Absatzzahlen.

Rückläufiger Marktanteil

Besonders schlimm erwischte es unter den deutschen Herstellern BMW mit einem Minus von 30,9 Prozent auf 50.801 Fahrzeuge. Der Marktanteil der Münchener sank von 5,9 auf 5,4 Prozent. Beim lange erfolgreichen Mini musste der Konzern einen herben Einbruch von 40,5 Prozent hinnehmen. Seit Jahresbeginn steht immerhin noch ein leichtes Absatzplus von 1,3 Prozent in der Statistik. Daimler verzeichnete im November ein Minus bei den Zulassungen von 24,5 Prozent auf 53.826 Stück. Beim Kleinwagen smart, der sich in diesem Jahr lange erfolgreich gegen die Krise stemmte, müssen die Stuttgarter nun einen Einbruch von 27,9 Prozent hinnehmen. Im bisherigen Jahresverlauf verzeichnet die Marke immerhin noch ein Plus von 6,9 Prozent.

Volkswagen gewinnt

Am besten hielt sich von den deutschen Autobauern die Volkswagen- Gruppe mit einem Rückgang von 17,4 Prozent auf 213.196 Fahrzeuge. Die Wolfsburger konnten ihre Spitzenstellung in Europa damit noch ausbauen: Der Marktanteil erhöhte sich um 2,4 Prozentpunkte auf 22,9 Prozent. Unter den ausländischen Herstellern brach der Absatz von Toyota um rund ein Drittel ein. Die Japaner büßten auch einen halben Punkt ihres Marktanteils ein, der nun noch bei 4,7 Prozent liegt. General Motors (GM) musste einen noch stärkeren Rückgang von 37,5 Prozent hinnehmen, der Marktanteil fiel auf 8,2 Prozent von zuvor 9,7 Prozent. Ford verbuchte ein Minus von 19,6 Prozent auf 96.053 Fahrzeuge. Der Marktanteil stieg deutlich von 9,5 auf 10,3 Prozent.

Audi und Jaguar im Plus

Der Krise trotzten lediglich die Luxusmarken Audi und Jaguar. Bei Audi gab es im Vergleich zu November 2007 ein Plus von 0,1 Prozent, bei Jaguar einen Zuwachs von 1,2 Prozent. Unter den großen Ländern war der Einbruch in Spanien mit einem Minus von 49,6 Prozent am schlimmsten, gefolgt von Großbritannien mit einem Rückgang von 36,8 Prozent und Italien mit 29,5 Prozent weniger. In Deutschland gab es mit 233 772 angemeldeten Autos 17,7 Prozent weniger Neuzulassungen, der stärkste Rückgang seit Dezember 2007. In Frankreich schrumpfte der Markt um 14,1 Prozent, so stark wie seit August 2003 nicht mehr. Mehr Neuzulassungen gab es lediglich in in Finnland, Polen und Tschechien. (dpa)

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