Bei BMW bricht der Gewinn ein

Der Münchner Autobauer BMW vermeldet für das zweite Quartal nochmals gestiegene Umsatzzahlen. Dennoch brach die Gewinnmarge gleich um 14 Prozent ein.

Beim erfolgsverwöhnten Autobauer BMW sacken die Gewinnmargen wegen des starken Euro und der hohen Rohstoffpreise weiter ab. Im zweiten Quartal sank der Vorsteuergewinn bei steigenden Umsätzen um fast 14 Prozent auf knapp 1,1 Milliarden Euro. Konzern- Chef Norbert Reithofer führte dies auch auf die verstärkten Investitionen in abgasarme Motoren zurück. «Wir investieren jetzt in die Zukunft unseres Unternehmens und unserer Gesellschaft», sagte er am Mittwoch in München. Die Gewinnprognose für das Gesamtjahr bekräftigte der Autobauer trotz der Belastungen. Allerdings ist der Optimismus verflogen, diese übertreffen zu können.

Noch mehr Fahrzeuge verkauft

Eigentlich ist BMW dank einer Reihe von neuen Modellen derzeit gut unterwegs. So stieg der Umsatz im zweiten Quartal um mehr als elf Prozent auf 14,7 Milliarden Euro. Im ersten Halbjahr legten die Erlöse nach einem etwas schwächeren Start um gut sieben Prozent auf 26,6 Milliarden Euro zu. Da der Dollar entgegen den Erwartungen von BMW aber hartnäckig schwach bleibt, stehen die Ergebnisse unter Druck. Der Gewinn im zweiten Quartal lag noch unter den Erwartungen von Analysten. Mit einem Minus von mehr als vier Prozent auf 43,80 Euro war die BMW-Aktie am Mittwoch zeitweise schwächster Wert im Deutschen Aktienindex Dax.

Reithofer zeigte sich insgesamt zuversichtlich. «Die Geschäftsentwicklung der BMW Group liegt im Plan, wir blicken zuversichtlich auf das zweite Halbjahr.» Er verwies zum einen auf das starke Absatzwachstum. Im ersten Halbjahr legte die Zahl der Auslieferungen um fast fünf Prozent auf den Rekordwert von 730 285 verkaufte Autos zu. Im Juli lag das Absatzplus laut Reithofer sogar bei rund 20 Prozent. Im Gesamtjahr erwartet er in der Gruppe weiterhin einen Anstieg der Auslieferungen im hohen prozentual einstelligen Bereich. Bei den drei Konzernmarken BMW, Mini und Rolls-Royce werden jeweils neue Absatzrekorde erwartet.

Reithofer sieht Marke im Vorteil

Langfristig sieht sich BMW gegenüber der Premium-Konkurrenz im Vorteil. Reithofer verwies auf die gesteigerten Investitionen in effiziente Motoren. So soll ab dem Herbst die gesamte 3er-Flotte mit neuen, besonders sparsamen Antrieben ausgerüstet werden. Ob BMW an einen neuen Kleinwagen unterhalb des Minis denkt, um den Flottenverbrauch zu senken, ließ der BMW-Chef offen. Er verwies auf die derzeit laufende interne Diskussion über die neue Langfriststrategie des Konzerns. Erste Ergebnisse sollen im Herbst vorgestellt werden.

Im Gesamtjahr erwartet BMW weiterhin einen Vorsteuergewinn, der bereinigt um einen Sondereffekt über dem Rekordwert des Vorjahres liegen soll. Da 2006 aus einer Rolls-Royce-Anleihe ein Sondergewinn anfiel, bedeutet dies unter dem Strich einen erwarteten Gewinnrückgang von 4,1 auf 3,75 Milliarden Euro. Noch im Frühjahr hatte der Konzern Erwartungen geweckt, dass man deutlich darüber liegen könnte. Vor allem wegen der Währungsverluste hat BMW diese Hoffnung weitgehend aufgegeben. (dpa)

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