Autozulieferer Bosch wird bis 2020 klimaneutral

Milliarden-Investition in Klimaschutz

Autozulieferer Bosch wird bis 2020 klimaneutral
Bosch-Chef Volkmar Denner. © dpa

Ungeachtet der Kosten für den Dieselskandal investiert der Autozulieferer Bosch Milliarden in den Klimaschutz. Bereits 2020 wolle das Unternehmen klimaneutral sein.

Dazu investiert Bosch zwei Milliarden Euro, um seine Standorte energieeffizienter zu machen und kurzfristig Ökostrom einzukaufen, wie das Unternehmen am Donnerstag bei der Bilanzpressekonferenz mitteilte. Auf diese Weise will Bosch bis 2030 eine Milliarde Euro einsparen und mit Hilfe von CO2-Kompensation schon im kommenden Jahr klimaneutral sein.

In einer ähnlichen Größenordnung bewegen sich die möglichen Kosten für den Dieselskandal bei dem Autozulieferer. 1,2 Milliarden Euro hat Bosch bislang für Rechtsrisiken zurückgelegt, der überwiegende Teil davon ist für Rechtsstreitigkeiten aus dem Dieselskandal gedacht. 2018 war die Summe nicht erhöht worden, weil keine weiteren rechtlichen Risiken bekannt geworden seien, wie es im Geschäftsbericht hieß.

Klimaneutralität an 400 Standorten

Der Zulieferer hatte Komponenten für die problematischen Diesel von VW geliefert. In den USA hatte Bosch Klagen mit millionenschweren Vergleichen beigelegt. In Deutschland laufen die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft noch.Im vergangenen Jahr hat Bosch seinen Umsatz um 2,2 Prozent auf 78,5 Milliarden Euro erhöht. Nach Steuern verdiente der Konzern 2018 etwa 3,6 Milliarden Euro – nach 3,3 Milliarden Euro im Vorjahr.

Die Klimaneutralität will der Konzern bereits ab dem kommenden Jahr in seinen weltweit über 400 Standorten erreichen – und das betrifft die Verwaltung ebenso wie die Produktion. „Wir übernehmen Verantwortung für den Klimaschutz und handeln deshalb jetzt“, sagte Bosch-Chef Volkmar Denner. Mit seinem Engagement wolle man seinen Beitrag zum Erreichen des Pariser Klimaschutzabkommens leisten. Es sieht eine Reduktion der globalen Erderwärmung auf unter zwei Grad Celsius vor.

Denner: Es wird Zeit für absolute Ziele

Der Industrie kommt bei der Reduktion der Treibhausgasemissionen eine besondere Bedeutung zu. So entfallen rund 32 Prozent der weltweiten Kohlendioxid-Emissionen laut der Internationalen Energieagentur auf die Industrie.

Bosch rund 3,3 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr aus. Wie Bosch mitteilte, habe man seit 2007 den CO2-Ausstoß bereits um fast 35 Prozent gesenkt. „Wir haben unsere bisherigen Ziele zur relativen Senkung der CO 2 -Emissionen immer übertroffen. Jetzt wird es Zeit für absolute Ziele. Der finale Countdown kann starten“, so Denner. (AG/dpa)

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