Audi trennt sich von Vertriebsvorstand Weyler

Vertrag wird nicht verlängert

Audi und Ralph Weyler gehen getrennte Wege. Dem Vertriebsvorstand wird das schleppende Nordamerika-Geschäft zur Last gelegt. Der Nachfolger wird von VW-Großaktionär Porsche gestellt.

Der Ingolstädter Autobauer Audi und sein Marketing- und Vertriebsvorstand Ralph Weyler gehen zukünftig getrennte Wege. Das gab das Unternehmen am Freitag im Anschluss an die Aufsichtsratssitzung unter dem Vorsitz von VW-Chef Martin Winterkorn bekannt. Der Nachfolger des 55-jährigen Weylers wird Peter Schwarzenbauer, der vom VW-Großaktionär Porsche kommt.

Weyler werde sich mit einer Unternehmensberatung selbstständig machen, hieß es am Freitag in einer Audi-Mitteilung. Über den Wechsel von Weyler war in Branchenkreisen bereits seit Monaten spekuliert worden.

Schwarzenbauer Amerika-Experte

Wie ein Unternehmenssprecher am Freitag der Autogazette sagte, verlasse «Herr Weyler auf eigenen Wunsch das Unternehmen». Weylers Vertrag wäre eigentlich erst im September ausgelaufen.

Eine Vertragsverlängerung galt jedoch als ausgeschlossen. Dem Manager wird insbesonders das bisher eher enttäuschende Geschäft von Audi auf dem US-Markt vorgeworfen. Die Zuwachsraten der Ingolstädter sind dort unterdurchschnittlich -im Januar lag das Plus bei 0,3 Prozent. Für Abhilfe soll der 48 Jahre alte Schwarzenbauer sorgen, der bisher als Nordamerika-Chef von Porsche fungierte. Der Sportwagenbauer aus Zuffenhausen ist mit knapp 31 Prozent größter Einzelaktionär beim VW-Konzern. Schwarzenbauer wird bereits ab dem 1. April sein neues Amt antreten.

Peter Schwarzenbauer Foto: dpa

Ein Grund für den vorzeitigen Abschied von Weyler von Audi dürfte auch darin zu sehen sein, dass er als Vertrauter des ehemaligen VW-Vorstandsvorsitzendn Bernd Pischetsrieder galt. Beide Manager kennen sich bereits aus ihrer Zeit beim bayerischen Autobauer BMW, wo Pischetsrieder als Vorstandschef tätig war, Weyler den Vertrieb leitete. Nach Pischetsrieders unfreiwilligem Abgang von VW galt auch Weyler als angezählt, dem zudem vorgeworfen wurde, sich zu häufig an der Seite von Prominenten wie beispielsweise Paris Hilton zu zeigen.

Für seine Arbeit erhielt Weyler den Dank von Audi-Chef Rupert Stadler. «Während der Amtszeit von Ralph Weyler ist der Absatz der Audi AG kräftig und profitabel gewachsen.» Mit Blick auf den Nachfolger stellt Stadler fest, dass dieser ein ausgewiesener Vertriebsfachmann sei, der insbesondere den nordamerikanischen Markt ausgesprochen gut kenne. «Wir wollen dort in den nächsten Jahren deutlich wachsen.» (AG/FM)

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