Audi plant kleinere Modelle und Motoren

Philosophie-Wechsel

Audi schaltet einen Gang zurück. Laut Audi-Chef Rupert Stadler könnte unter dem Q5 ein noch kleinerer Geländewagen zum Einsatz kommen.

Die VW-Tochter Audi will angesichts höherer Spritpreise und schärferer Umweltauflagen bei Motoren und Modellen künftig einen Gang zurückschalten. Selbst in größeren Fahrzeugen wie dem Audi A8 sei bei entsprechender Nachfrage künftig der Einsatz von Motoren mit niedrigerem Hubraum vorstellbar, sagte Audi-Chef Rupert Stadler am Mittwochabend im Club Wirtschaftspresse München. Bereits vor über einem Jahr hatten die Ingolstädter dem Flaggschiff einen kleineren Sechszylinder als Einstiegsmotorisierung verpasst.

Kleinerer Bruder für Q5

Aber auch die Autos selbst sollen kleiner werden. So sei bei den Geländewagen nach dem Q7 und dem Q5 eine Erweiterung der Palette nach unten denkbar. «Ich könnte mir langfristig auch einen kleinen Bruder für den Q5 vorstellen.»

Auch eine Neuauflage des im Jahr 2005 eingestellten A2 in den kommenden Jahren sei wahrscheinlich, sagte Stadler. Der Wagen hatte dank seiner Leichtbauweise sehr niedrige Verbrauchswerte, war aber vergleichsweise teuer, weshalb die Kunden ausblieben. «Heute würde man uns das Auto wahrscheinlich aus den Händen reißen.» Autos in Leichtbauweise mit Materialien wie Aluminium, Magnesium oder Verbundstoffen seien die Zukunft.

Schweres Jahr 2009

Zu den Aussichten für das kommende Jahr wollte sich Stadler nicht näher äußern. «2009 wird ein sehr, sehr schweres Jahr.» Der weltweite Autoabsatz dürfte eher zurückgehen. Betroffen sei vor allem der US- Markt, wenngleich Audi hier zuletzt noch ganz gut abgeschnitten habe. Vor diesem Hintergrund habe ein eigenes Audi-Werk in den USA zunächst keine Priorität. «Wenn die Volumen kleiner werden, gehen sie doch nicht in ein neues Werk.» Die Audi-Mutter VW will ab 2011 in Chattanooga (Bundesstaat Tennessee) im Südosten der USA in einem eigenen Werk produzieren. Diese Kapazitäten könnte auch Audi nutzen.

Zu möglichen Staatshilfen für den angeschlagenen Autobauer Opel äußerte sich Stadler skeptisch. «Opel ist eine Traditionsmarke, keine Frage. Aber wenn es zu Wettbewerbsverzerrungen führen würde, wären manche nicht so glücklich.» Die Spielregeln des Marktes dürften nicht einfach außer Kraft gesetzt werden. Über Hilfen für Händler und Zulieferer könne aber gesprochen werden. «Im Einzelfall wird man darüber diskutieren müssen.» Wichtigste Aufgabe der Regierung sei es derzeit, die Verunsicherung bei den Verbrauchern abzustellen und Kaufanreize zu schaffen. «Wir müssen dafür sorgen, dass der Kunde wieder zum Händler geht.» Ob dies über eine Senkung der Mehrwertsteuer zu schaffen sei, ließ er offen.
(AG/dpa)

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