Arbeitnehmer verlangen 50 Millionen Euro

Opel-Verkauf

General Motors ist zur Rückzahlung des Überbrückungskredits bereit. Aber auch von Arbeitnehmerseite aus kommen finanzielle Forderungen.

Die Opel-Mutter General Motors ist bereit, die staatliche Finanzhilfe von 1,5 Milliarden Euro zurückzuzahlen. «GM wird den Brückenkredit zurückzahlen, falls dies gefordert wird», sagte eine GM-Sprecherin. Mit dem von Bund und Ländern gestellten Kredit wird der Autobauer Opel seit Monaten am Leben gehalten. Ob die Rückzahlung bereits angefordert wurde, wollte die Sprecherin nicht sagen. Der Kredit läuft zum Monatsende aus. Allerdings wurden nur 1,1 Milliarden Euro ausbezahlt, rund 200 Millionen Euro wurden bereits zurückbezahlt.

Gestundete Forderungen

Aber auch von Arbeitnehmerseite kommen Forderungen auf den Autobauer zu. Die IG Metall hat ihre bislang gestundeten Forderungen an den Autohersteller Opel auf etwa 50 Millionen Euro beziffert. Das Geld aus der ausgesetzten Tariferhöhung in der Metall- und Elektroindustrie sei am Mittwochmorgen fällig gestellt worden, sagte der Frankfurter Bezirksvorsitzende der Gewerkschaft, Armin Schild. Er schloss Beiträge der Arbeitnehmer zur Opel-Sanierung auch im Besitz des Alteigentümers General Motors nicht generell aus. Das US-Unternehmen sei aber aus seiner Sicht weder finanziell noch konzeptionell in der Lage, für einen Neuanfang zu sorgen.

Die mit Magna vereinbarten 265 Millionen Euro jährlich aus Arbeitnehmerhand werde es für ein schlechteres Konzept nicht geben. Die einzelnen Standorte dürften sich jetzt von GM nicht gegeneinander ausspielen lassen, warnte Schild. Die Produkte von Opel seien ohne Zweifel wettbewerbsfähig, der Restrukturierungsbedarf sei aber im vergangenen Jahr nicht geringer geworden. Wenn GM jetzt glaube, mit weniger öffentlichem Geld auskommen zu können als Magna, bedeute dies mehr Arbeitslose.

“Standortpoker verhindern“

«Wenn es nicht gelingt, europäisch einen Standortpoker zu verhindern, dann wird es kein New Opel geben, dann wird es gar kein Opel geben. Das ist das Ende des Unternehmens», warnte Schild. Alles wüssten, dass es weltweit Mega-Überkapazitäten gebe. «Und alle wissen, dass Opel unter GM keine Perspektive hat, diese Überlebenskämpfe zu bestehen.» Er rechne nun damit, dass GM brutale Sparpläne vorstellen werde, um die öffentliche Hand zu Beihilfen zu bewegen. (dpa)

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