Uniti One: Der Erste für Zwei

Elektroauto-Startup aus Schweden

Uniti One: Der Erste für Zwei
Der Uniti One soll 2019 in Serie gehen. © Uniti

Uniti hat ein Jahr nach der Idee den Prototypen eines Elektroautos vorgestellt. Der One genannte Zweisitzer soll bereits 2019 in Serie gehen, weitere Derivate befinden sich in der Planung.

Sie machen es schon wie die ganz großen der Branche: Mit einer Gala-Show vor hunderten Gästen und Journalisten hat das schwedische Elektroauto-Start-up Uniti sein erstes Modell, den One, in Landskrona vorgestellt. Während die Präsentations-Party ganz dem Stil der Autobranche entsprach, will das Fahrzeug selbst in vielerlei Hinsicht Dinge anders machen. Das deutet bereits das eigenwillige Aerodynamik-Design an. Zudem soll sich der kleine Stromer durch einige ungewöhnliche Technik-Details und eine vergleichsweise gute CO2-Bilanz auszeichnen. 2019 soll es losgehen, zu Preisen ab 14.900 Euro.

Sollte 2019 tatsächlich der Serienbau beginnen, wäre das verblüffend schnell, denn 2016 gab es bei dem aus einem Universitätsprojekt heraus entwickelten Start-up nur ein paar Ideen, Konzepte und Computerretuschen. Doch das genügte, um in den vergangenen Monaten 1,2 Millionen Euro auf der Crowdfunding-Plattform Fundbedbyme für den Bau der nun vorgestellten Prototypen zusammenzutragen.

Zwei Personen hintereinander im Uniti One

Im One finden zwei Personen hintereinander Platz. Dank eines 15 kW/20 PS leistenden E-Motors soll das Minimobil bis zu 90 km/h schnell werden. Strom für das rund 400 Kilogramm leichte und vornehmlich aus Biomaterial gefertigte Auto kommt aus einer 11-kWh-Batterie. Der Natrium-Ionen-Akku soll Reichweiten von bis zu 150 Kilometer ermöglichen. Entsprechend klein dürfte der CO2-Fußabdruck ausfallen. Laut Uniti soll der One über seinen Lebenszyklus nur etwa ein Viertel der CO2-Emissionen konventioneller Autos verursachen.

Neben der Basisversion hat Uniti nun auch größere Derivate in Aussicht gestellt. So ist außerdem die Produktion einer Karosserievariante mit vier oder fünf Sitzen geplant. Zusätzlich soll es auch eine Batterie mit 22 kWh Speicherkapazität geben. Und bei den Antrieben sind bis zu 40 kW/54 PS starke Leistungsstufen geplant.

Showrooms in Mediamarkt-Fillialen

Darüber hinaus versprechen die Macher ein grundlegend verbessertes Fahrerlebnis und einzigartige Sicherheitstechniken. Neben einer Version mit klassischem Lenkrad will Uniti zum Beispiel eine Variante mit Flugzeugsteuer anbieten, bei der dank Steer-by-wire-Technik der Fahrer beschleunigt, indem er die beiden Lenkradgriffe wie einen Joystick nach vorne schiebt, und bremst, indem er diese zurückzieht. Fußpedale haben hier ausgedient. Zudem sollen sich Uniti-Autos für Carsharing-Anwendungen besonders gut eignen und automatisierte Fahrkünste bieten.

Uniti nimmt gegen eine Gebühr von 149 Euro Vorbestellungen entgegen. Es sollen schon über 1000 Reservierungen vorliegen. Wer sich einen One reserviert, wird früher als andere den Online-Konfigurator nutzen können und bei der Auslieferung bevorzugt behandelt. In zwei Mediamarkt-Filialen in den schwedischen Metropolen Malmö und Stockholm hat Uniti bereits zwei Showrooms eröffnet. Sollte der Test dieser Vertriebsform erfolgreich verlaufen, sollen weitere Showrooms in anderen Mediamärkten folgen. (SP-X)

Vorheriger ArtikelRinspeed Snap: Abnehmbare Fahrgastzelle
Nächster ArtikelVW-Chef Müller für Ende der Dieselsubventionierung
Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

Keine Beiträge vorhanden

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein
Bitte geben Sie Ihren Namen ein