Diesel-Partikelfilter können den höheren Belastungen durch Chiptuning nicht standhalten. Besonders Rußfilter ohne Additiv sind für den Leistungszuwachs nicht gewappnet, sagte Peugeot-Pressesprecher Gordian Heindrichs.
Besitzer von Diesel-Fahrzeugen mit Rußfilter sollten auf Leistungssteigerungen durch Chiptuning verzichten. Durch Veränderungen in der Elektronik, die das Plus an Leistung bringen sollen, werden Filter und Motor stark belastet.
Filter schmilzt
Das ergab ein Test der in Hamburg erscheinenden Zeitschrift «Auto Bild». Das Blatt hatte acht entsprechend veränderte Motor-Steuergeräte für einen 130 kW/140 PS starken Golf 2.0 TDI mit Partikelfilter unter die Lupe genommen.
Dabei hatte sich der Rußausstoß teilweise so stark erhöht, dass dies nach Einschätzung der Experten den Filter auf Dauer zum Schmelzen bringt. Zudem kam es im Bereich des Turboladers zu enorm hohen Temperaturen. Dagegen wurde die versprochene Leistungssteigerung durch das Tuning in keinem der acht Fälle erreicht.
Kaminbrand vorhersehbar
Für Gordian Heindrichs sind diese Ergebnisse keine Überraschung. Der Peugeot-Pressesprecher kann sich den Überarbeitungseffekt gut vorstellen, vor allem, weil die Volkswagen mit Rußfiltern ohne Additiv ausgestattet sind. «Dadurch ist die Regenerierung des Filters nach dem Verbrennungsvorgang zu stark gefährdet. Es kommt zu einer Art Kaminbrand, da sich sowohl die Partikel als auch die Energie im Filter stauen», sagte Heindrichs.
Allerdings glaubt der Pressesprecher des französischen Herstellers, der die Vorreiterrolle in der Partikelfilter-Technologie übernommen hatte, auch nicht, dass ein Filter mit Additiv den höheren Belastungen standhalten könnte. «Mit Additiv wie bei Peugeot wäre die Gefahr der Überhitzung geringer. Aber es wird von uns weder empfohlen, noch vorgenommen», so Heindrichs, «zudem würde dann die Garantie erlöschen.»