Neue Generation der Triumph Street Triple

Präsentation in London

Neue Generation der Triumph Street Triple
Die Street Triple R ist die derzeit kleinste Maschine von Triumph © Triumph

Triumph hat die neue Generation der Street Triple in London präsentiert. Und so viel kann man nach der ersten Sitzprobe bereits sagen: die Briten haben einen neuen Bestseller auf die Räder gestellt.

Sie war die kleinste Triumph, als sie 2007 auf den Markt kam, und sie wurde zum größten Erfolg für die englische Marke: Die Street Triple 675. Das kompakte, agile Nakedbike verkaufte sich in den zehn Jahren seiner Produktion an die 50.000mal. Einer seiner großen Pluspunkte war das sehr gute Verhältnis von Leistung (106 PS), Gewicht (167 kg trocken, 186 kg fahrfertig) und Preis: 7.350 Euro wurden vor zehn Jahren für die erste Triple-Generation aufgerufen.

Jetzt geht eine vollkommen neue Generation an den Start, und zwar gleichzeitig in drei Versionen: mit um 90 Kubikzentimeter vergrößerten Dreizylindermotor, Leistungen von 113 bis 123 PS, praktisch gleichem Gewicht und zu Preisen von 8.900 bis voraussichtlich „unter 12.000 Euro“, wie Triumph Deutschland vorsichtig formuliert.

Meistverkaufte Modell der Briten

Eine Reihe von Jahren war die Street Triple zusammen mit der 2008 nachgeschobenen R-Version das in Deutschland und vielen anderen Märkten meistverkaufte Modell der Engländer. Nach der ersten Sitzprobe bei der Präsentation der neuen Street Triple in London fällt die Prognose nicht schwer: Triumph hat einen neuen Bestseller auf die hübsch gestalteten Räder gestellt. Sehnig wirken die drei Versionen, besonders edel setzt sich die in metallic-silber oder metallic-schwarz lackierte Street Triple RS in Szene. Auch wenn so gut wie alle Details neu sind: An der erfolgreichen Grundkonzeption hat Triumph nichts geändert. Auch weiterhin stellt die Street Triple eine pure Fahrmaschine ohne Firlefanz dar.

Freilich ist die Ausstattung – in Abhängigkeit von der jeweiligen Modellversion – deutlich umfangreicher geworden: Eine elektronische Traktionskontrolle gehört bereits zur Basisausstattung der Street Triple S, und sie weist dank des Ride-by-Wire-Systems auch zwei Fahrmodi („Rain“ und „Road“ auf).

Auch ein um den Faktor 4,6 leuchtstärkeres LED-Standlicht gehört zur Basisausstattung, dazu ein überarbeitetes LCD-Zentralinstrument mit analogem Drehzahlmesser. Der 765 ccm große Triple der S-Version mobilisiert maximal 83 kW/113 PS bei 11.250 U/min. und schwingt sich zu einem maximalen Drehmoment von beachtlichen 73 Nm bei 9.100 U/min. auf. Für Inhaber des A2-Führerschein gibt es zusätzlich eine mit 35 kW/48 PS Maximalleistung homologierte Variante der Street Triple S. Hochwertiger als bisher sind auch die Bremsen der Basisversion: vorne werden jetzt neue Nissin Zweikolben-Sättel montiert, hinten kommt ein Einkolben-Schwimmsattel von Brembo zum Einsatz. Das Vorderrad der S wird von einer 41 mm-USD-Gabel geführt, bei der Zug- und Druckstufendämpfung variiert werden können; das hintere Zentralfederbein mit Ausgleichsbehälter ist in der Vorspannung einstellbar.

Neue TFT-Displays

Weitaus erheblicher sind die technischen Änderungen bei den höherwertigen R- und RS-Versionen der Street Triple. So weisen sie neu entwickelte TFT-Displays auf, deren ausgezeichnete Ablesbarkeit inklusive Drehzahlmesser wir als wegweisend einschätzen. Links am Lenker findet sich erstmals eine Schaltereinheit, die als 5-Wege-Joystick ausgeführt ist; mit dem ergonomisch vorteilhaft ausgeführten Schalter fällt das Navigieren durch die neuen Instrumente ungewöhnlich leicht.

Ebenfalls nur bei der R- und RS-Version gibt es den frei programmierbaren „Fahrer“-Modus für Motor-Kennfeld, ABS und Traktionskontrolle. Ab R-Version werden zudem der Fahrmodus „Sport“ geliefert, bei der RS ist auch noch ein „Rennstrecken“-Modus abrufbar; bei ihr ist auch der Quickshifter fürs kupplungslose und damit besonders schnelle Hochschalten serienmäßig, der bei den S- und R-Modellen nur als aufpreispflichtige Sonderausstattung lieferbar ist. Nur bei den beiden hochwertigeren Versionen wird auch ein LED-Tagfahrlicht geliefert, das harmonisch in die beiden charakteristischen Scheinwerfer integriert ist.

Keine großen Unterschiede

Die Street Triple RS Triumph

Auch wenn jeweils fünf PS zwischen den Modellen S, R und RS liegen, so dürften sich die Fahrleistungen zwischen 113 PS (S-Version) und 123 PS (RS) nicht dramatisch unterscheiden. Weitaus stärker wahrnehmbar werden die unterschiedlichen Fahrwerkskomponenten sein: Die R-Version kommt mit einer voll einstellbaren Big-Piston USD-Gabel von Showa und einem ebenfalls voll einstellbaren Showa-Zentralfederbein. Noch aufwendiger sind die in der RS montierten Komponenten; in ihr kommt die beste Gabel-Version von Showa zum Einsatz, dazu hinten ein voll einstellbares Zentralfederbein vom Prestige-Hersteller Öhlins. Zudem gehören Radial-Bremssättel von Brembo zum Lieferumfang.

Aber natürlich hat sich Triumph auch beim Motor (80 neue Teile!) sowie beim Rahmen mit neuer „Bananenschwinge“ eine Vielzahl von Details überarbeitet und verbessert. Das Versprechen der Entwickler: Die neuen Street Triples wahren ihre Position als leichteste Motorräder ihrer Klasse und zeigen sich dank neuer technischer Lösungen agiler und mit einem nochmals freudvolleren, fahraktiveren Handling. (SP-X)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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