Weltweiter Rückruf von Toyota und Honda

Probleme mit Airbag

Weltweiter Rückruf von Toyota und Honda
Toyota ist wieder weltgrößter Hersteller. © dpa

Weltweit müssen die japanischen Hersteller Toyota, Nissan und Honda knapp drei Millionen Autos in die Werkstätten zurückrufen. Es besteht die Möglichkeit defekter Airbags.

Gleich mehrere japanische Autobauer rufen wegen fehlerhafter Airbags weltweit mehr als 3 Millionen Fahrzeuge zurück. Die meisten gehen auf das Konto von Toyota , Honda und Nissan. Deutsche Hersteller haben die fraglichen Airbags vom japanischen Zulieferer Takata dagegen wohl nicht eingebaut. Betroffen sind vermutlich nur ältere Modelle: Laut Toyota-Mitteilung vom Donnerstag geht es um die Baujahre 2000 bis 2004. Bislang habe es fünf Fälle von Fehlfunktionen der Airbags gegeben, bei denen aber niemand verletzt worden sei.

Bei Toyota rund 62.000 Fällle in Deutschland

Ein Toyota-Sprecher sagte, von den weltweit gut 1,7 Millionen Autos könnten rund 62.000 in Deutschland betroffen sein. Genaue Angaben seien aber schwierig, weil die Modelle schon recht alt seien. Bei Mazda < stehen 5.000 Fahrzeuge von weltweit rund 45.000 auf der Rückrufliste. Honda rechnet in Europa mit gut 56.000 Autos der Baujahre 2001 bis 2003, die zurückgerufen werden. Weltweit sind es über 1,1 Millionen. Wie viele Autofahrer in Deutschland die möglicherweise gefährlichen Airbags in ihrem Wagen haben, konnte ein Honda-Sprecher zunächst nicht sagen. Der Zulieferer Takata war über seine Europazentrale bis zum Mittag nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

In deutsche Fabrikate sind die möglicherweise fehlerhaften Airbags wohl nicht eingebaut wordem. Bei Daimler , Porsche, Opel und der VW-Kernmarke Volkswagen seien die Produkte nicht verwendet worden, erklärten die Hersteller auf Nachfrage. BMW und Audi prüften ihre Unterlagen zunächst noch. "Takata ist für uns ein eher kleinerer Airbag-Lieferant und wir haben nicht sehr viele Airbags dieses Unternehmens in unseren Fahrzeugen verbaut", sagte ein BMW-Sprecher.

Den Herstellern zufolge liegt das Problem in einem defekten Gasgenerator der Beifahrer-Airbags. Möglicherweise müsste bei den fehlerhaften Produkten eine Düse an dem Luftsack erneuert werden, hieß es bei Toyota.

Takata Pionier bei Airbags

Laut der Nachrichtenagentur Bloomberg ist es der größte Rückruf seit fast 20 Jahren, in den Takata verwickelt ist. Damals hatten fast 9 Millionen Autos wegen defekter Sicherheitsgurte überprüft werden müssen. Takata ist nach eigenen Angaben der zweitgrößte Hersteller von Sicherheitssystemen für Autos . Die Europasparte entwickelte einst zusammen mit Daimler den allerersten Airbag. Das Unternehmen aus Tokio machte im Geschäftsjahr 2011/2012 rund 3 Milliarden Euro Umsatz.

Vor allem Toyota geht schon mit kleinen Produktfehlern offensiv um und ließ zuletzt im Oktober 7,5 Millionen Autos wegen defekter Fensterheber überprüfen. Zwischen 2010 und 2011 holten die Japaner insgesamt fast 15 Millionen Autos zurück in die Werkstätten. (dpa)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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