Toyota zieht iQ aus Europa ab

Neuer Aygo wird bevorzugt

Der Toyota iQ steht in Europa vor dem Aus. Während der weltgrößte Autohersteller die letzten Modelle im Juli liefert, geht der Verkauf des Kleinstwagens in Nordamerika und auf dem Heimatmarkt weiter.

Toyota zieht den Kleinstwagen iQ vom europäischen Markt ab. Im Mai laufe die Produktion im japanischen Werk in Takaoka für Europa aus, sagte eine Konzern-Sprecherin. Damit würden die Vertragshändler voraussichtlich im Juli das letzte Mal mit Neuwagen beliefert. In Nordamerika und Japan werde der knapp drei Meter lange Stadtflitzer aber weiterhin verkauft. Als Grund für die Einstellung des Modells nannte der Hersteller den in Europa gebauten Aygo, der im Sommer in Neuauflage zu den Händlern kommt. «Zwei sehr ähnliche Modelle im gleichen Segment kann man sich nicht leisten», sagte die Sprecherin.

Toyota Aygo geräumiger und günstiger als iQ

Seine Weltpremiere feierte der Autowinzling iQ 2008 auf dem Pariser Autosalon. Im ersten vollen Geschäftsjahr 2009 verkaufte sich das Auto in Deutschland nach Toyota-Angaben 10.229 Mal. Dem stehen nur noch 738 Neuzulassungen im Jahr 2013 gegenüber, wobei zum Ende von Modellzyklen die Verkaufszahlen typischerweise immer rückläufig sind. In ganz Europa setzte Toyota vom iQ in seiner Laufzeit bis dato über 96.000 Einheiten ab.

Der für Neuwagenkunden im Kleinstwagensegment verbleibende Aygo ist ein eher europäisches als japanisches Produkt: Er wurde in Europa für Europa entwickelt und designt und läuft im Werk Kolin in Tschechien vom Band. Der neue Aygo ist rund 60 Zentimeter länger und wird zu seinem Marktstart nur als Fünftürer verkauft, ist dafür aber geräumiger als der iQ und weit günstiger. Während der iQ schon immer die teurere Variante im A-Segment war, sein Basispreis liegt derzeit bei 12.200 Euro, vermarktet Toyota den Aygo weit günstiger.

Auch beim Verbrauch schlägt der neue Aygo den iQ: Der größere der Kleinen benötigt Toyota-Angaben zufolge bestenfalls 3,9 Liter (CO2-Ausstoß: 88 g/km), der Einstiegs-iQ mit 50 kW/68 PS starkem 1,0-Liter-Dreizylinder dagegen 4,3 Litern, was einem CO2-Ausstoß von 99 g/km entspricht. (dpa/tmn)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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