In Hamburg steht man jährlich drei Tage im Stau

TomTom Congestion Index

In Hamburg steht man jährlich drei Tage im Stau
Am Wochenende ist wieder mit vielen Staus zu rechnen. © dpa

In welcher Stadt haben Autofahrer die größten Wartezeiten? Wie sehen die deutschen Großstädte im europäischen Vergleich aus? Der „Congestion Index“ des Navigationsherstellers TomTom liefert Antworten.

Wer in Berlin einmal im Berufsverkehr mit dem Auto unterwegs gewesen ist, wird sich ärgern, warum er stattdessen nicht auf öffentliche Nahverkehrsmittel wie Bus oder Bahn umgestiegen ist. Das Warten im Stau und der Stop-and-Go-Verkehr in der Innenstadt oder auf der Stadtautobahn nervt.

Doch wie verstopft sind denn nun die Städte in Europa wirklich? Wie viel Zeit verbringt man genervt wartend im Stau? Und zu welchen Wochentagen und Uhrzeiten gibt es in den Städten besonders viele Staus. Diesen Fragen geht der „Congestion Index“, der auch als Stau-Index bezeichnet werden kann, des niederländischen Navigationsherstellers TomTom nach.

TomTom vergleicht 31 Städte in Europa

Statt auf subjektives Empfinden basiert die Studie der Niederländer auf validem Datenmaterial. Seit 2007 werden mittels GPS die Daten von Millionen TomTom-Nutzern ausgewertet, um verlässliche Antworten zu diesen Fragen zu geben. Nun hat der Navigationshersteller seinen „Congestion Index 2012“ vorgestellt, der Daten von 31 europäischen Städten aufweist.

Dabei sieht es für Deutschland auf den ersten Blick auf die Top Ten der verstopftesten europäischen Städte gar nicht so schlecht aus. Hier findet sich als einzige deutsche Stadt Hamburg mit einem Congestion-Index von 27 Prozent auf Platz zehn knapp vor dem elftplatzierten Köln (26).

Die deutsche Hauptstadt Berlin, die im Vorjahr noch auf Rang 15 lag, hat sich dabei im Ranking um zwei Plätze verschlechtert und liegt nun mit ebenfalls 26 Prozent auf Platz dreizehn der verstopftesten Städte. München mit 23 Prozent auf Rang 18 (Vorjahr noch Rang 22). Am nervigsten und zeitraubendsten ist das Autofahren in Warschau (42 Prozent), Marseille (41 Prozent) und Rom (34 Prozent). Dieses Trio führt den Congestion Index an.

106 Stunden jährliche Verspätung in Warschau

Doch was bedeuten diese Daten denn nun genau? Schaut man sich zunächst einmal die Situation in der polnischen Metropole Warschau an, dann muss ein Autofahrer, der täglich 30 Minuten zur Arbeitsstelle pendelt, dort jährlich mit einer Verspätung von 106 Stunden rechnen. In Marseille beläuft sich dieser Wert auf 101 Stunden und in Rom auf 94 Stunden.

Im Vergleich dazu häuft sich in Hamburg eine Verspätung von 71 Stunden, in Köln von 76 Stunden, in Berlin von 69 Stunden und in München von 67 Stunden an. Wer sich diese von TomTom präsentierten Werte des „Congestion Index 2012“ anschaut, kommt vielleicht auch auf den Gedanken, ob es für ihn nichts sinnvoller wäre, auf den öffentlichen Nahverkehr umzusteigen. Doch nicht jeder Pendler hat dazu die Gelegenheit. Entsprechend interessant zu beobachten wird es dann auch sein, wie sich der „Congestion Index“ entwickeln wird. Die Niederländer wollen ihre Daten nun jedes Quartal präsentieren. (AG/FM)

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