Zeit zum Reifenwechsel

Von O bis O lautet die Devise. Nachdem der Winter nun endgültig die Segel gestrichen hat, steht der Wechsel von Winter- auf Sommerreifen an.

Von Oktober bis Ostern lautet die Faustformel für die Winterreifen-Saison. Nach dem kurzen Aufbäumen des ansonsten lauen Winters zu Frühlingsanfang scheinen sich jetzt doch die Temperaturen im zweistelligen Bereich einzupendeln. Die Zeit des Wechsels von Winter- auf Sommerreifen ist gekommen. Wer noch auf Winterreifen unterwegs ist, sollte bald einen Werkstatt-Termin vereinbaren, denn in Kürze wird in den Werkstätten des Reifenhandels wieder Hochsaison sein.

Rekord für Winterreifen

«Noch nie waren so viele Autofahrer mit Winterreifen ausgerüstet wie in der Wintersaison 2006/2007», sagt Peter Hülzer, geschäftsführender Vorsitzender des Bundesverbandes Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk e.V. (BRV, Bonn). Obwohl die Klima- und Straßenverhältnisse überwiegend nicht sehr winterlich waren, ist die Umrüstquote erneut um 3,7 Prozentpunkte auf 57,4 Prozent der Pkw’s gestiegen.

Als Impulsgeber für den neuen Winterreifenrekord wertet der bundesweit tätige Fachverband des Reifengewerbes insbesondere die im Mai vergangenen Jahres in Kraft getretene Novelle der Straßenverkehrsordnung (StVO), die seither vorschreibt, dass die Ausrüstung von Kraftfahrzeugen an die Wetterverhältnisse anzupassen ist. Hierzu gehören insbesondere eine geeignete Bereifung und Frostschutzmittel in der Scheibenwaschanlage.

Schwammige Formulierung

«Die Fahrt mit Winterreifen im Sommer ist zwar nicht gesetzlich verboten, doch mit der Novelle der Straßenverkehrsordnung ist - ungeachtet des irreführenden Hinweises auf Scheibenfrostschutz - jeder Autofahrer verpflichtet worden, sein Kraftfahrzeug grundsätzlich mit geeigneter Bereifung an die bestehenden Wetterverhältnisse anzupassen», so Hülzer.

Der Vorsitzende kritisiert den Gesetzestext aber als zu schwammig. Trotzdem ist die Lage für ihn klar: «Jeder Reifenexperte wird bestätigen, dass ein Winterreifen im Sommer genau so wenig als geeignet gelten kann wie ein Sommerreifen im Winter.»

Wechselverzicht eine Milchmädchenrechnung

Auch wenn ein Wechsel Kosten mit sich bringt, rät der BRV von einem Verzicht ab. Wer meint, hier Geld zu sparen, nimmt ein Sicherheitsrisiko in Kauf und macht außerdem eine Milchmädchenrechnung. Denn die Gummimischung von M+S-Reifen ist weicher als die von Sommerreifen, damit die Lauffläche auch auf Eis und Schnee noch genügend geschmeidig und griffig bleibt.

Bei steigender Außentemperatur aber nimmt die Geschmeidigkeit zu, Abrieb und Rollwiderstand werden erhöht. Die Folgen sind eine schnellere Abnutzung des Reifens und erhöhter Benzinverbrauch im Vergleich zur Fahrt mit Sommerreifen - ein nicht zu unterschätzender Kostenfaktor bei den heutigen Kraftstoffpreisen.

Keine Beiträge vorhanden