Unfallrisiko Zeitumstellung

Mini-Jetlag

Die Zeitumstellung zieht auch eine Unfallhäufung nach sich. Neben einem verändertem Biorhythmus sorgt auch die früher einsetzende Dunkelheit für Gefahren.

Mit dem Zurückstellen der Uhren am 31. Oktober um eine Stunde auf Winterzeit "kracht" es auf deutschen Straßen wieder häufiger. Verantwortlich dafür: Konzentrationsmangel infolge des "Mini-Jetlags". "Der Biorhythmus braucht relativ lange, bis er sich auf die neue Zeit eingestellt hat", erläutert Professor Dirk Windemuth vom Institut für Arbeit und Gesundheit der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IAG). In der Regel benötigt der Körper für die Umstellung auf die Winterzeit eine Woche, in Einzelfällen aber auch länger.

Fußgänger und Radfahrer besonders gefährdet

Hinzu kommt die ungewohnt früh hereinbrechende Dunkelheit, die zusätzliche Unfallrisiken mit sich bringt: Wer beispielsweise bisher gewohnt gewesen ist, im Hellen von der Arbeit nach Hause zu kommen, muss nun schon ab 17 Uhr mit Dämmerung oder Dunkelheit rechnen. Nässe, rutschige Straßen durch Herbstlaub und teilweise schon jetzt beobachtbare Winterwitterungsphänomene wie überfrierende Nässe, Nebel, Schnee, Hagel und Eis machen allen Verkehrsteilnehmern das Leben schwer.

Speziell Fußgänger und Zweiradfahrer sind dann gefährdet. Sie müssen daher in den kommenden Wochen besonders darauf achten, dass sie für Autofahrer gut sichtbar sind. Radfahrer sollten spätestens jetzt die Beleuchtung ihres Fahrrads auf Funktionsfähigkeit überprüfen und bei Bedarf reparieren. Gleiches gilt für Speichenreflektoren und seitliche Reflektorbänder an den Reifen. Ein Helm sollte spätestens zur Herbstzeit ebenfalls zur Fahrradausrüstung gehören. Zwar kann auch er einen Sturz auf nassem Herbstlaub nicht verhindern, allerdings beugt er im Falle eines Unfalles schweren Schädelverletzungen vor.

Refelktoren erhöhen Sichtbarkeitsradius

Auch Fußgänger sollten bei der Wahl ihrer Garderobe nun verstärkt Wert auf gute Sichtbarkeit legen: Während Personen mit dunkler Kleidung laut aktuellen Studien nur aus einer Distanz von weniger als 25 Metern erkennbar sind, nehmen Autofahrer und andere Verkehrsteilnehmer hell gekleidete Fußgänger und Radfahrer schon aus bis zu 90 Metern wahr. Reflektoren und reflektierende Streifen an der Kleidung erhöhen den Sichtbarkeitsradius auf bis zu 150 Metern. (mid)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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