Riskante Werkstattbindung

Niedrigere Kasko-Tarife, wenn der Wagen nur in festgelegten Werkstätten repariert wird – damit locken viele Versicherer. Doch vor allem Neuwagenbesitzer könnte das teuer zu stehen kommen.

Schon seit einiger Zeit bieten einige Versicherungen ihren Kunden in der Kasko günstigere Tarife an, wenn diese bereit sind, Schäden nur in vom Versicherer festgelegten Werkstätten reparieren zu lassen. Zwar lässt sich damit erst einmal Geld sparen, trotzdem sehen Verbraucherschützer die Angebote skeptisch.

Falsche Werkstatt kann Garantie kosten

Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen weist etwa darauf hin, dass Besitzer von Neuwagen ihre Garantie riskieren, wenn sie das Fahrzeug nicht in einer vom Hersteller anerkannten Werkstatt, sondern von einer Vertragswerkstatt der Versicherung reparieren lassen.

Das gleiche gilt auch dann, wenn die Werkstatt aus Kostengründen keine Original-Ersatzteile verwendet - kein besonders abwegiger Gedanke, da die Werkstattbindung für die Versicherern Schadenskosten mindern soll. Im Einzelfall dürfte sich schwer feststellen lassen, ob Reparaturen vor diesem Hintergrund nur mit Blick auf Sorgfalt und Langzeitqualität erledigt werden, oder ob der Versicherung verpflichtete Werkstätten Kompromisse eingehen, um die Kosten zu mindern.

Garantieprobleme können laut Verbraucherzentrale auch auf Autobesitzer zukommen, der Fahrzeuge sich wegen geringer Laufleistung noch in der Mobilitätsgarantie befinden. Von Vorteil könnten Beitragsermäßigungen auf Grund einer Werkstattbindung dagegen möglicherweise für Fahrer älterer Autos sein, da hier generell mit Blick auf den Zeitwert repariert wird. (dpa)

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